Veranstaltung

Stärkung der kommunalen Ebene unterstützt Zukunftsfähigkeit

Wie können Kommunen die Folgen des demografischen Wandels bewältigen? Wie gelangt man von der Projektförderung zu langfristig tragfähigen Modelle? Diese und weitere Fragen diskutierten Aktive aus Praxis und Wissenschaft auf einer Dortmunder Konferenz.

Wie können soziale Dienstleistungen in Zukunft in den Städten finanziert  werden? Wie kann Bewusstsein für den drohenden Leerstand in Ortskernen gefördert werden? Wie können Bürger zur Weiterentwicklung der Städte und Gemeinden aktiv beitragen? Und vor allem: Wie können diese Maßnahmen langfristig gesichert werden – und das in Kommunen, die in besonderer Weise vom demografischen Wandel betroffen sind? Solche Zukunftsfragen stehen im Fokus der 30 Verbundvorhaben der Fördermaßnahme "Kommunen innovativ" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Akteure aus der kommunalen Praxis, Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft erarbeiten dabei innovative Modelle und Instrumente für eine zukunftsfähige Entwicklung in Städten und Gemeinden. Ziel der Verbünde aus Wissenschaft und Praxis ist es, diese Instrumente bis 2020 zu erproben und übertragbare Modelle für andere deutsche Kommunen zu entwickeln. Im wissenschaftlichen Begleitvorhaben "KomKomIn" unterstützen das Deutsche Institut für Urbanistik  (Difu) und das Institut Raum & Energie aus Wedel/Hamburg diese Fördermaßnahme.

Seit 2016 treffen sich die Akteure der geförderten Projekte einmal im Jahr zur "Kommunen innovativ"-Fachkonferenz. Rund 200 Teilnehmende der 30 Verbundvorhaben stellten am 18. und 19. September 2018 in Dortmund ihre Modelle und erste Ergebnisse zur Diskussion. Präsentiert wurden Wege, um in Zeiten des demographischen Wandels weiterhin die Daseinsvorsorge sicherstellen und eine ressourcenschonende Stadtentwicklung verfolgen zu können. Das breite Spektrum der Themen wurde in 14 Sessions bearbeitet. In diesen Runden, u.a. zu "Mobilität und Ehrenamt", "Multilokalität", "Sozialer sowie technischer Daseinsvorsorge" oder "Cleverer Wohnraumentwicklung" stellten Projektbeteiligte aus Wissenschaft und Praxis ausgewählte Ergebnisse vor und diskutierten weiterführende Fragen.

Der inspirierende Impulsvortrag von Prof. Dr. Gesine Schwan (Humboldt-Viadrina Governance Platform) hatte diesen Austausch bereits zu Beginn der Veranstaltung in einen größeren Rahmen eingebettet. Sie plädierte für eine Stärkung der kommunalen Ebene und einer intensiveren Teilhabe der Zivilgesellschaft. Auf kommunaler Ebene können in partizipativen Prozessen mit den Bürgern lebensweltnahe Fragestellungen bearbeitet und daraus entstehende innovative Modelle umgesetzt werden. Gemeinsame kommunale Projekte, wie sie bei "Kommunen innovativ" verfolgt werden, verbinden die beteiligten Akteure und schaffen Zusammenhalt. Beides gemeinsam könne zu einer Weiterentwicklung der repräsentativen Demokratie und damit zur Bewältigung der anstehenden großen Herausforderungen beitragen.

Diese Herausforderung kann jedoch nur gelingen, wenn die in den Forschungsprojekten entwickelten Ideen und erprobten Maßnahmen langfristig in den Städten und Gemeinden verankert werden. Für die Beteiligten ist deshalb die Frage der Verstetigung bzw. Umsetzung der Ergebnisse essenziell. Sie bildete einen roten Faden in der zweitägigen Konferenz. Deutlich wurde, dass eine Weiterführung der entwickelten Projektmodelle nur dann gelingen kann, wenn sie frühzeitig in bestehende Strukturen eingebunden werden, "in den Köpfen erhalten bleiben" und die Akteure vor Ort zur Fortführung der Maßnahmen befähigt und qualifiziert werden.

Die Instrumente, Ideen und Modelle, die im Rahmen der Fördermaßnahme  "Kommunen innovativ" erarbeitet und erprobt werden, sollen auf einer Fachkonferenz im Herbst 2019 vorgestellt werden. Über die weitere Entwicklung der Fördermaßnahme sowie über Informationen zur Fachkonferenz "Kommunen innovativ" 2019 informiert die Webseite.