Wissenschaftliche Begleitung und Evaluation "Planungsdialog EnLAG No. 16"
Mensch & Gesellschaft | Stadtentwicklung & Stadtplanung

"Planungsdialog Borgholzhausen"

Der „Planungsdialog EnLAG No. 16“ zeigt, welche Vorteile es – auch für Vorhabenträger – bringt, eine eher reaktive Informationsvermittlung zu einem aktiven Dialog zu transformieren. Das Difu hat den Prozess der freiwilligen und frühzeitigen Beteiligung wissenschaftlich begleitet und evaluiert.

Die Ausgangslage des „Planungsdialogs Borgholzhausen“ war schwierig: Der bis dahin erfolgte Planungsprozess war von Konflikten geprägt, Skepsis und Misstrauen überwogen auf allen Seiten. Durch den Planungsdialog ist es gelungen, die Kommunikation zwischen Akteuren neu in Gang zu bringen, die eigentlich nicht mehr bereit waren, der anderen Seite offen zuzuhören oder gar mit dieser gemeinsam nach neuen bzw. besten Wegen für den Trassenverlauf zu suchen. Nicht zuletzt durch eine professionelle, externe Moderation, durch bislang nicht involvierte Bürger*innen, die per Los für die Mitwirkung gewonnen wurden, sowie durch Personen mit technischer Expertise, die bereit waren, im „Maschinenraum der Bürgerbeteiligung“ mitzuwirken, wurde die Basis gelegt für eine tragfähige Kommunikation zwischen der Vorhabenträgerin, der Bürgerinitiative, Vertreter*innen von Interessengruppen und öffentlicher Belange sowie der Kommune. Der Verlauf zeigt: Konflikte wurden ausgehalten, Meinungsunterschiede offengelegt, Entscheidungsspielräume für Planungsalternativen eröffnet. Die Ergebnisse des Formats, das regelmäßige, moderierte Treffen im geschützten Raum vorsah, belegen: Beteiligung ist ein gemeinsamer Prozess, der von allen beteiligten Akteuren Transparenz, Konfliktbereitschaft, Durchhaltevermögen und Lernbereitschaft verlangt.

Eine Evaluation begleitete und beleuchtete diesen Prozess eingehend. So konnte es gelingen, allen Beteiligten Gehör zu verschaffen, Erfolge sowie Schwachstellen zu identifizieren und daraus zu lernen. Der „Planungsdialog Borgholzhausen“ kann als gutes Beispiel dafür gelten, welcher Mehrwert, auch für Vorhabenträger, in der Transformation einer eher reaktiven Informationsvermittlung zu einem aktiven Dialog liegt. Dies ist nicht selbstverständlich, sondern setzt eine entsprechende Haltung zu Kommunikation und Beteiligung voraus. Dass diese von allen Beteiligten erlernt und eingenommen wurde, mag beispielgebend für andere Planungsvorhaben sein. Dialogformate in möglichst gemischter und kontrovers ausgerichteter Besetzung sind keine überflüssige Zeitverschwendung, sondern rechnen sich.

Projektleitung
Wissenschaftliche Begleitung und Evaluation "Planungsdialog EnLAG No. 16"
bis
Bürgerschaftliches Engagement, Beteiligung
Energie
Stadtentwicklung, Recht und Soziales
Amprion GmbH

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