Revision der sozialen Infrastruktur - Ein Rückblick auf die 80er Jahre
Inhalt
Nach dem Aufbau der sozialen Infrastruktur in den 60er und 70er Jahren setzten in den 80er Jahren bei den Städten Überlegungen zum Abbau und zur Umnutzung von Einrichtungen ein. Neben Sparzwängen legten Bevölkerungsentwicklung und Wertewandel ein Umdenken nahe: Mit anhaltenden Geburtenrückgängen zeichneten sich einerseits Leerstände in Einzelbereichen der sozialen Infrastruktur ab, andererseits entstand vor allem aus den wachsenden Ansprüchen nach Selbstbestimmung von Nutzergruppen (Jugendliche, Alte, Behinderte usw.) Nachfrage nach neuen Einrichtungsformen.
Die Untersuchung zeigt nun, daß es erstaunlich wenige Kürzungen in der sozialen Infrastruktur gegeben hat, die eindeutig als Reaktion auf Bevölkerungsrückgänge gelten können. Neue Einrichtungsformen als Folge des Wertewandels sind jedoch in beachtlichem Ausmaß entstanden. Angesichts neuer Wanderungsbewegungen und verschärfter Knappheit der finanziellen Ressourcen im Zuge der deutschen Einheit steht die Infrastruktur in den 90er Jahren vor einer großen Herausforderung: Die Entwicklung neuer Einrichtungsformen ist fortzusetzen, wobei sowohl wachsende Selbstbestimmungsanforderungen erfüllt als auch Sparzwänge hingenommen werden müssen.
Difu-Beiträge zur Stadtforschung, Bd. 6, 1992, 85 Tab., 10 Abb., 1 Übers., deutsch, 242 S., Deutsches Institut für Urbanistik 1992