Lokale Ökonomien und ihre standortspezifischen Wirkungen
Für die Lebens- und Arbeitsqualität in städtischen Quartieren mit besonderen strukturellen Herausforderungen und einer prekären sozialen Situation kommt lokalen Ökonomien eine wichtige Bedeutung zu. Als Arbeitgeber sorgen sie für Beschäftigung und sie stellen einen Gutteil der Nahversorgung für die Menschen vor Ort sicher. Damit erfüllen sie eine wichtige Stabilisierungs- und Integrationsfunktion in einem Umfeld mit meist vielen Standortnachteilen wie Strukturwandel, hohe Arbeitslosen- und Sozialhilfequoten, Leerstände, Defizite in der öffentlichen Infrastruktur etc. Es bestehen Forschungslücken über die ökonomischen, sozialräumlichen und ökologischen Wirkungen sowie die Arbeitsplatzeffekte dieser Ökonomien. Zu betrachten sind dabei alteingesessene Unternehmen, Dienstleister, Handwerksbetriebe, (ethnische) Kleinst- bzw. Alleinunternehmer genauso wie neue Formen urbaner Produktion, wie z. B. Manufakturen, Open Creative Labs, Inkubatoren etc. Diese sind zunehmend in strukturschwächeren Quartieren anzutreffen. Empirische Erkenntnisse zu standortspezifischen Wirkungen lokaler Ökonomien sind Voraussetzung dafür, geeignete Strategien und Handlungsempfehlungen für die Förderung profitorientierter Unternehmen in benachteiligten Quartieren entwickeln zu können. In einer vom BBSR beauftragten Studie untersucht das Difu deshalb geförderte Projekte im Handlungsfeld „Lokale Ökonomie“ des ESF-Bundesprogramms „Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier – BIWAQ“. Ausgehend von Erkenntnissen über lokale Wirtschaftsstrukturen in Quartieren sollen Rahmenbedingungen, Wirkungen, Erfolgsfaktoren und Hemmnisse identifiziert werden, um so Hinweise für eine noch gezieltere Förderung ableiten zu können.