Kommunales Krisenmanagement
In der Phase des akuten Krisenmanagements fehlt in den Kommunen in der Regel die Zeit für eine umfassende Reflexion der Dynamiken und Bewältigung der Krise sowie die Möglichkeit, die aus der Krise resultierenden Praxiserfahrungen gezielt zu bewahren, zu hinterfragen und weiterzuentwickeln. Das vom Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) und dem Deutsch-Europäischen Forum für Urbane Sicherheit (DEFUS) durchgeführte Verbundvorhaben soll diese Möglichkeiten schaffen. Hauptziel des Forschungsprojektes ist die langfristige Stärkung der Resilienz von Kommunen. Zusammen mit nordrhein-westfälischen Kommunen analysiert das Projektteam zu diesem Zweck das Vor-Ort-Krisenmanagement in Bezug auf die Corona-Pandemie, beleuchtet die Herausforderungen und fragt nach der Entstehung innovativer Produkte, Prozesse und pragmatischer Lösungen, die zur Bewältigung zukünftiger Krisen genutzt werden können und sich zur Weiterentwicklung und Übertragung auf andere Kommunen eignen.
Im Fokus stehen insbesondere die Themenfelder Zusammenarbeit, Risiko- und Krisenkommunikation sowie der Umgang mit vulnerablen Gruppen. Dabei soll u.a. kritisch reflektiert werden, wie sich die Kooperation von Bund, Ländern und Gemeinden bei der Krisenbewältigung gestaltet und welche Möglichkeiten des Wissensmanagements die Zusammenarbeit unterstützen können. Untersucht werden soll auch, wie komplexe (wissenschaftliche) Erkenntnisse und Empfehlungen auf kommunaler Ebene kommuniziert werden müssen, um lokal in Alltagshandeln umgesetzt werden zu können und wo die Grenzen dabei liegen.
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der zivilen Sicherheitsforschung gefördert.