"Einfach" miteinander reden
Der letzte Projektaufruf der Nationalen Stadtentwicklungspolitik, des damals noch Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS), im Jahr 2013 hat Stadtentwicklung und Wirtschaft in den Fokus gerückt. Ausgehend von der Annahme, dass die Kommunikation zwischen öffentlicher Hand, Bürgerschaft und Wirtschaft durch unterschiedliche Interessen, Ansprüche, Handlungslogiken und Sprachen erschwert wird, braucht es Formate und Austausch-Plattformen, bei denen die Vertreter der unterschiedlichen Interssensgruppen aufeinander treffen und „einfach“ miteinander reden. Das Difu will dies in Form eines European Awareness Scenario Workshops (EASW), gemeinsam mit zwei der Pilotprojekte der Nationalen Stadtentwicklungspolitik, begleiten und wird hierzu im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik unterstützt. Ziel ist es, für die Sichtweise der jeweils anderen Akteursgruppe zu sensibilisieren. In verschiedenen Diskussions-Konstellationen sollen diskursiv Szenarien bzw. Ansätze entwickelt werden, die die Interessen, Befindlichkeiten und Vorstellungen aller Akteursgruppen vielleicht nicht in Gänze berücksichtigen, aber zumindest abwägen und einbeziehen können. Die Methode wurde bereits in den 1990er Jahren entwickelt. Wesentliche Merkmale sind:
- Austausch zwischen Akteuren mit unterschiedlichen Interessen und Kompetenzen auf Augenhöhe
- kompakter Dialog in einem „geschützten“ Raum
- Sensibilisierung für die Sichtweisen und Handlungszwänge anderer Gruppen
- Entwicklung von Szenarien, Lösungsansätzen oder Kooperationen unter Berücksichtigung unterschiedlicher Interessen
Einbezogen werden jeweils fünf Akteure aus der Wirtschaft, Stadtverwaltung, Politik und Bürgerschaft. Je nach Projekt kommt eine weitere Akteursgruppe dazu (z.B. die Vertreter einer Hochschule, von Trägern oder der Wohnungswirtschaft).
Die Workshops fanden im August und September in Mönchengladbach und Duisburg statt. Während es in Mönchengladbach um die „Bedeutung der Hochschule für die Stadt(-Gesellschaft und -Entwicklung)“ ging, wurden in Duisburg Ideen und Ansätze rund um das Thema „Räume der Begegnung“ entwickelt.
Die Workshops wurden durch das Difu in Abstimmung mit der Auftraggeberin und den Partnern aus den Pilot-Projekten vor Ort inhaltlich vorbereitet und moderiert. Im Anschluss werden die Ergebnisse des Workshops aufbereitet, aber auch die Erfahrungen mit der gewählten Beteiligungs-Form reflektiert.