B-SURE
Die EU-Gemeinschaftsinitiative INTERREG III (Laufzeit 2000 bis 2006) fördert mit dem Teilprogramm Interreg III B die transnationale Zusammenarbeit in verschiedenen Europäischen Kooperationsräumen. Ziel ist es, eine ausgewogene, nachhaltige Entwicklung in der Europäischen Union und eine bessere Integration mit den Nachbarstaaten zu unterstützen. Das Programm „Interreg IIB North Sea Region“ umfasst dabei Regionen Schwedens, Dänemarks, Deutschlands, der Niederlande, Belgiens sowie Großbritanniens. In vielen Kommunen der Nordseeregion führte der wirtschaftliche Strukturwandel zu starker Deindustrialisierung, hoher Arbeitslosigkeit und erheblicher sozioökonomischer Segregation. In der Folge entstanden in vielen dieser Kommunen benachteiligte Stadtteile, in denen sich eine große Anzahl miteinander zusammenhängender Probleme konzentrieren. Als ein Schlüssel für die Erneuerung einiger der betroffenen Stadtteile werden ihre Lage am Wasser und ihr damit verbundenes kulturelles Erbe gesehen.
Hier setzte das Projekt „B-Sure“ (Building on small scale regeneration of urban heritage along rivers and canals) an. Es galt zu testen, inwieweit Erfolge in der Entwicklung von (öffentlichen) Flächen durch so genannte „Pin Point Initiatives“ oder „Pin Point Investments“ (PPI) erzielt werden können. Unter „Pin Point Initiatives“ sind „kleine Maßnahmen mit möglichst großer Wirkung“ zu verstehen. Aus den Erkenntnissen der Projektumsetzung in den verschiedenen europäischen Städten wurden Handlungsanweisungen und Empfehlungen für Stadtplaner, aber auch Politiker abgeleitet.
Die transnationale Kooperation ist ein wesentlicher Bestandteil des Interreg-Programms. Im Kontext der verschiedenen übergeordneten Politiken auf nationaler Ebene sowie den unterschiedlichen lokalen Erfahrungshintergründen in Stadterneuerungsprozessen und im Rahmen von Partizipation bot B-SURE ein interessantes Forum zur Diskussion über Planung und Politikentscheidung. Trotz der Unterschiede zwischen den nationalen Planungskulturen gab es in B-SURE gemeinsame Ansätze auf lokaler Ebene, die im Rahmen des Projekts diskutiert und evaluiert wurden. Von den städtischen Projektpartnern wurde insbesondere auch die Kooperation mit den drei nationalen „Think Tanks“ CABE (UK), Difu (D) und SEV (NL) als sehr fruchtbar geschätzt. Sie ermöglichte es den Projektpartnern, ihr Handeln und die lokalen Projekte vor einem größeren Hintergrund zu reflektieren sowie die Frage nach der Rolle und Ausgestaltung von PPI-Projekten besser zu beantworten. Umgekehrt haben auch die Institute Erkenntnisse aus den Projekten gezogen und dauerhafte Kontaktstrukturen aufgebaut. Das 2004 begonnene Projekt wurde im Frühsommer 2007 mit einer abschließenden Fachkonferenz, einem dokumentierenden Videofilm sowie einer Projektpublikation beendet.
Involvierte Städte: Vlaardingen (NL), Colchester (UK), Emden (DE), Hamburg (DE), Aalborg (DK), Verein SpielLandschaftStadt e.V. Bremen (DE).
- Port of Rotterdam Authority (Hrsg.): B-SURE – Small changes, Big difference. Bearbeiter: Fokke de Jong, Niels Hatzmann, B-SURE Partner. Rotterdam 2007.