"Ich bleibe hier!" – Daten und Fakten zur Wohneigentumsbildung von Zuwanderern
Difu-Studie über die Wohneigentumsbildung von Zuwanderern und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Integration der Migranten
Berlin. Nach einer Studie des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) erwerben immer mehr Migranten in Deutschland Wohneigentum zur Selbstnutzung. Zudem steigt die Wohneigentumsquote bei Migranten derzeit deutlich stärker, als die von Einwohnern ohne Migrationshintergrund. Zuwanderer leben in Deutschland vorrangig in städtischen Regionen. In Haushalten von Migranten, die Wohneigentum bilden, leben mehr Menschen, sie sind im Schnitt jünger und sie verdienen insgesamt weniger Geld als in Haushalten von Menschen ohne Migrationshintergrund. In Deutschland lebende Personen mit italienischem Pass bilden dabei prozentual die größte Gruppe, die Wohneigentum bildet, die hier lebenden Menschen mit türkischem Pass stellen jedoch in absoluten Zahlen die größte Teilgruppe.
Dies sind einige der Ergebnisse der Difu-Studie, die den Umfang und die Entwicklung selbstgenutzten Wohneigentums von Zuwanderern im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) sowie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Rahmen des Forschungsprogramms "Experimenteller Wohnungs- und Städtebau (ExWoSt)" untersuchte. Eine weitere Fragestellung der Studie war, welches Potenzial Wohneigentum von Migranten für die Entwicklung der Städte sowie die Integration dieser Menschen hat. Mit der Studie wurde erstmals eine repräsentative Erhebung für diesen Themenbereich durchgeführt und durch qualitative Methoden ergänzt.
Die Difu-Studie zeigt auch, dass mit der Wohneigentumsbildung von Migranten vielfältige Chancen für die Stadtentwicklung verbunden sind. Wohneigentumsbildung von Zuwanderern hat positive Effekte und zwar vor allem in den Stadtvierteln, die als benachteiligt eingestuft sind. In diesen Gebieten unterstützt die Wohneigentumsbildung eine Stabilisierung. Die mit der Wohneigentumsbildung verbundenen Chancen sollten von den Kommunen frühzeitig für das jeweilige Stadtviertel identifiziert und in die Stadtentwicklungsplanung einbezogen werden. Vor diesem Hintergrund erarbeitete das Difu Handlungsempfehlungen und macht in der Studie Vorschläge für notwendige Strategien, Maßnahmen und Strukturen. Sie richten sich vor allem an die kommunale Ebene, betonen jedoch die erforderliche Unterstützung durch Bund und Länder. (2263 Z.)
Weitere Informationen:
Dr. Bettina Reimann
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