Online-Handel und Innenstädte
Stadt und Handel weisen vielfältige Interdependenzen auf. Signifikante Veränderungen der Orte des Handels (Betriebsformen) wurden immer von Auswirkungen auf Stadt, Stadtgestalt und Lebensqualität in den Städten begleitet. Seit ca. 15 Jahren wird über die Auswirkungen des Online-Handels diskutiert (vgl. http://www.difu.de/projekte/2001/online-shopping-und-dienstleistungen-kommunale.html). Mittlerweile wird erkennbar, dass der Trend zum Online-Einkauf eine starke und wachsende Dynamik entfaltet – und sich damit sehr vielschichtig auf Stadt und Raum auswirken könnte. Direkte Folgen können sich beispielsweise in zunehmendem Leerstand in klassischen Geschäftsstraßen, kürzer werdenden Nutzungszyklen von anderen Handelsimmobilien, der Verödung öffentlicher Räume oder der teilräumlichen Verschlechterung der Versorgungssituation. Zunehmend spürbar werden die logistischen Veränderungen auf Ebene der Stadtteil- und Ortszentren, aber auch in den Wohngebieten, durch Lieferverkehre, Paketboxen u.a.m. Durch die Wechselwirkungen mit anderen sozioökonomischen Entwicklungen (Demografie, Reurbanisierung) treten die Auswirkungen räumlich selektiv auf, d.h. in verschiedenen Raumkonstellationen und -typen werden unterschiedliche Veränderungen und Veränderungsdynamiken wirksam.
In der Studie werden die Auswirkungen der zunehmenden Anteile des Absatzkanals Online-Handel auf die städtischen Zentren untersucht. Es sollen sowohl vermeidbare/nicht vermeidbare, wünschenswerte/nicht wünschenswerte räumliche Auswirkungen dargestellt sowie Handlungsempfehlungen erarbeitet werden, wie und mit welchen Instrumenten die Entwicklung in den Zentren positiv gestaltet und gesteuert werden kann. Dabei soll auch geprüft werden, welche gemeinsamen Strategien von Kommunen und stationärem Einzelhandel eine Rolle spielen können, um einen lebendigen Einzelhandel als Bestandteil zukunftsfähiger Städte zu erhalten.