Wettbewerb "Kommunaler Klimaschutz 2013": Neun Kommunen ausgezeichnet
Berlin/Köln: Herausragendes Engagement für den Klimaschutz zahlt sich aus: Insgesamt 240.000 Euro Preisgeld erhielten heute neun Kommunen für ihre vorbildlichen Klimaschutzprojekte. Der Wettbewerb wird seit 2009 jährlich vom Bundesumweltministerium und dem Service- und Kompetenzzentrum: Kommunaler Klimaschutz beim Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) ausgelobt. Die Preisgelder fließen wieder in den Klimaschutz.
Bekannt gegeben wurden die Preisträger und ihre vorbildlichen Projekte im Rahmen der 6. Kommunalkonferenz „Kreative Kraft Klimaschutz: Innovationen, Investitionen, Inspirationen". Der Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Jürgen Becker, gratulierte den Preisträgern: „Kommunen, die Klimaschutzstrategien erarbeiten und in Klimaschutzmaßnahmen investieren, gestalten ein lebenswertes und zukunftsfähiges Umfeld für ihre Bürgerinnen und Bürger. Dies haben die neun Gewinnerkommunen, die wir heute auszeichnen, erkannt. Ihre innovativen und erfolgreichen Klimaschutzprojekte inspirieren uns und viele Kommunen zum Klimaschutz vor Ort".
Insgesamt waren 138 Beiträge beim Wettbewerb eingegangen. Kommunen und Regionen konnten sich in drei Kategorien bewerben.
Ausgezeichnet wurden:
Kategorie 1: Klimaschutz in kommunalen Liegenschaften
64 Bewerbungen, Preisgeld: je 40.000 Euro
- Stadt Schleiz (Thüringen): „Energetische Sanierung und Umbau eines Baudenkmals zur Stadtbibliothek"
- Stadt Hüfingen (Baden-Württemberg): „Neubau des Passivhaus-Kindergartens St. Silvester"
- Stadt Hohen Neuendorf (Brandenburg): „Passivhaus-Grundschule mit Plusenergieoption"
Kategorie 2: Kommunales Energie- und Klimaschutzmanagement
27 Bewerbungen, Preisgeld Je 20.000 Euro
- Hansestadt Lübeck (Schleswig-Holstein): „Optimierung der Heizanlagen durch gering investive Maßnahmen"
- Stadt Nürnberg (Bayern): „Innendämmung denkmalgeschützter Gebäude"
- Landkreis Stendal (Sachsen-Anhalt): „Zehn Jahre kommunales Energiemanagement"
Kategorie 3: Kommunaler Klimaschutz zum Mitmachen
47 Bewerbungen, Preisgeld Je 20.000 Euro
- Stadt Dortmund (Nordrhein-Westfalen): „Dachmarke ‚Klima ist heimspiel‘"
- Stadt Freiburg (Baden-Württemberg): „Mitmachaktion ‚200 Familien aktiv fürs Klima'
- Inselgemeinde Juist (Niedersachsen): „‚KlimaInsel‘ nachhaltiger Tourismus und CO2-Reduktion
Die Projekte der Gewinnerkommunen:
Kategorie 1: Klimaschutz in kommunalen Liegenschaften
- Stadt Schleiz (Thüringen): „Energetische Sanierung und Umbau eines Baudenkmals zur Stadtbibliothek“
Mit dem klimafreundlichen Umbau eines Baudenkmals zur Stadtbibliothek „Dr. Konrad Duden“ hat die Stadt Schleiz in besonderer Weise Klimaschutz und Denkmalschutz miteinander verknüpft. Abgestimmt auf die Gegebenheiten des historischen Gebäudes sorgen verschiedene Energieeffizienz- und Energieeinsparmaßnahmen sowie die Nutzung oberflächennaher Geothermie für CO2-Einsparungen von rund 54 Tonnen jährlich. - Stadt Hüfingen (Baden-Württemberg): „Neubau des Passivhaus-Kindergartens St. Silvester“
Mit dem Neubau des Kindergartens St. Silvester als Passivhaus hat die Stadt Hüfingen konsequent großen Wert auf eine klimafreundliche Umsetzung gelegt. So wurden schon bei der Auswahl und Beschaffung der Baustoffe hohe ökologische Standards berücksichtigt. Das Gebäude verknüpft nun auf effektive Weise Energieeffizienz mit erneuerbarer Energie und erreicht dadurch eine CO2-Vermeidung von rund fünf Tonnen pro Jahr. Bei der Umsetzung haben Bürgerinnen und Bürger in 700 freiwillig geleisteten Arbeitsstunden tatkräftig mitgeholfen und so zum Erfolg des Vorhabens beigetragen. - Stadt Hohen Neuendorf (Brandenburg): „Passivhaus-Grundschule mit Plusenergieoption“
Mit ihrer im Ortsteil Niederheide neu errichteten Passivhaus-Grundschule verknüpft die Stadt Hohen Neuendorf auf vorbildliche Weise den Einsatz erneuerbarer Energie mit Energieeffizienz und -einsparung. Im Vergleich zu einem Standardgebäude vermeidet das Gebäude jährlich etwa 240 Tonnen CO2. Zugleich überzeugt es durch einen hohen Nutzerkomfort. Ein konsequentes und zukunftsweisendes Vorgehen zeigt auch die baubegleitende Lebenszyklusanalyse sowie die Konzeption als Plus-Energie-Gebäude. Kategorie 2: Kommunales Energie- und Klimaschutzmanagement.
Kategorie 2: Kommunales Energie- und Klimaschutzmanagement
- Hansestadt Lübeck (Schleswig-Holstein): „Optimierung der Heizanlagen durch gering investive Maßnahmen“
Um dem hohen Energieverbrauch ihrer Liegenschaften im Bereich der Heizanlagen zu begegnen, hat die Hansestadt Lübeck die Abteilung „Energiemanagement“ eingerichtet. Allein mit gering investiven Maßnahmen ist es so gelungen, beachtliche Einsparungen im Bereich der Wärmeenergie zu erreichen. Mit Sachmitteln von nur 17.000 Euro konnten z. B. im Jahr 2012 mehr als 250.000 Euro Energiekosten eingespart werden. Zugleich vermeidet die Kommune dadurch jährlich bis zu 800 Tonnen CO2. - Stadt Nürnberg (Bayern): „Innendämmung denkmalgeschützter Gebäude“
Die Stadt Nürnberg nimmt beim Thema energetische Sanierungen denkmalgeschützter Gebäude durch den systematischen Einsatz von Innendämmung eine Vorreiterrolle ein. In einem Pilotprojekt konnte sie den Erfolg ihrer Vorgehensweise belegen. Seither ist das Verfahren zu einem festen Element von Sanierungsplänen geworden. Insgesamt wurden in Nürnberg schon 30 Innendämmprojekte erfolgreich umgesetzt. Dadurch erzielt die Stadt eine CO2-Einsparung von rund 120 Tonnen jährlich. - Landkreis Stendal (Sachsen-Anhalt): „Zehn Jahre kommunales Energiemanagement“
Mit seinem systematischen und zentral organisierten Energiemanagement zeigt der Landkreis Stendal, wie erfolgreicher Klimaschutz auch bei einer angespannten Haushaltssituation aussehen kann. Um den Verbrauch von Wärmeenergie, Strom und Wasser zu senken, hat er seit 2002 mit Erfolg zahlreiche technische und nutzerbedingte Maßnahmen umgesetzt, die zum Großteil keine oder nur geringe Investitionen erforderten. Vor allem die Einsparerfolge im Bereich der Wärmeenergie sind beachtlich und schonen nicht nur das Klima, sondern auch den kommunalen Haushalt.Kategorie 3: Kommunaler Klimaschutz zum Mitmachen.
Kategorie 3: Kommunaler Klimaschutz zum Mitmachen
- Stadt Dortmund (Nordrhein-Westfalen): „Dachmarke ‚Klima ist heimspiel‘“
Die Entwicklung und Einführung der Dortmunder Dachmarke „Klima ist heimspiel“ besticht durch Systematik und Originalität. Lokale Gegebenheiten wurden geschickt genutzt, um in der Bevölkerung Aufmerksamkeit zu erregen. Damit erfüllt die Dachmarke ihr Ziel, Klimaschutzprojekte der Stadt sichtbar zu machen, zu begleiten und die Bürgerinnen und Bürger für den Klimaschutz zu sensibilisieren. Um die Kosten gering zu halten, setzte die Stadt bei der Umsetzung auf Kooperationen und Synergien mit anderen Aktivitäten. - Stadt Freiburg (Baden-Württemberg): „Mitmachaktion ‚200 Familien aktiv fürs Klima'“
Mit dem Projekt „200 Familien aktiv fürs Klima“ hat die Stadt Freiburg ein Konzept ihrer französischen Partnerstadt Besançon aufgegriffen, an die lokalen Bedingungen angepasst und weiterentwickelt. Ein Jahr lang hat sie die teilnehmenden Projekthaushalte auf unterschiedlichen Ebenen für eine CO2-sparende und ressourcenschonende Lebensweise sensibilisiert und zu eigenem Engagement motiviert. Durch die Verbreitung der Projektinhalte auf der städtischen Homepage sowie über verschiedene Medien und Kooperationspartner zeigt die Aktion Multiplikatorwirkung und Vorbildcharakter. - Inselgemeinde Juist (Niedersachsen): „‚KlimaInsel‘ – nachhaltiger Tourismus und CO2-Reduktion“
Mit dem Projekt „KlimaInsel“ möchte die Inselgemeinde Juist ihr ambitioniertes Ziel, bis 2030 klimaneutral zu werden, erreichen. Dabei setzt sie auf eine breite Beteiligung. Vor allem die Tourismusbranche als größter Wirtschaftszweig und CO2-Verursacher wird intensiv zu Klimaschutzaktivitäten motiviert und bei der Umsetzung unterstützt. Auch die Bevölkerung wird mit unterschiedlichen Aktionen für das Thema CO2-Einsparen sensibilisiert: Jung und Alt, Einheimische und Urlaubsgäste. Darüber hinaus geht die Gemeindeverwaltung selbst mit gutem Beispiel voran.
Detaillierte Informationen zu den ausgezeichneten Projekten finden Sie unter
kommunen.klimaschutz.de/wettbewerbe/wettbewerb-kommunaler-klimaschutz/wettbewerb-2013.html
Weitere Informationen (ausführliche Projektbeschreibung, Filme) stehen ab ca. 18 Uhr (Fotos von der Preisverleihung ab ca. 19 Uhr) unter
kommunen.klimaschutz.de/wettbewerbe/wettbewerb-kommunaler-klimaschutz/wettbewerb-2013.html und
www.klimaschutz.de/kommunen/kommunalkonferenz2013
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Kommunen und Regionen konnten sich von Mitte Januar bis zum 31. März 2013 mit ihren Klimaschutzprojekten im Wettbewerb „Kommunaler Klimaschutz 2013" in drei Kategorien bewerben:
Kategorie 1: Klimaschutz in kommunalen Liegenschaften
Vorbildliche technische und/oder bauliche Maßnahmen für den Klimaschutz in kommunalen Liegenschaften, die zum Beispiel besonders effektiv Energieeffizienz mit der Nutzung erneuerbarer Energien verbinden.
Kategorie 2: Kommunales Energie- und Klimaschutzmanagement
Herausragendes Engagement im kommunalen Energie- und Klimaschutzmanagement, z.B. beim Energiecontrolling, durch klimafreundliche Beschaffung, durch Sensibilisierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Ziel der Reduzierung des Energieverbrauchs etc.
Kategorie 3: Kommunaler Klimaschutz zum Mitmachen
Erfolgreich umgesetzte Aktionen zur Ansprache und Motivation von Bürgerinnen und Bürgern zur Umsetzung von Maßnahmen zum Klimaschutz und/oder zur Anpassung an den Klimawandel, z.B. durch kommunale Kampagnen oder spezifische Angebote.
Kurzinfo: Service- und Kompetenzzentrum: Kommunaler Klimaschutz
Das Service- und Kompetenzzentrum: Kommunaler Klimaschutz beim Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) ist Ansprechpartner für alle Fragen rund um Fördermöglichkeiten, Potenziale und andere Aspekte des kommunalen Klimaschutzes. Im Auftrag und mit Förderung des Bundesumweltministeriums steht ein breit gefächertes Informations- und Beratungsangebot speziell für Kommunen bereit. Zum Angebot gehören: Beratung zu Fördermöglichkeiten, der Wettbewerb „Kommunaler Klimaschutz“, Veranstaltungen und Veröffentlichungen. Damit wird das Angebot der seit 2008 bestehenden Servicestelle: Kommunaler Klimaschutz fortgesetzt und erweitert.
Kontakt:
Anna Hogrewe-Fuchs (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit)
Deutsches Institut für Urbanistik (Difu)
Service- und Kompetenzzentrum: Kommunaler Klimaschutz
Auf dem Hunnenrücken 3, 50668 Köln
Telefon: 0221/340308-16
Fax: 0221/340308-28
E-Mail: hogrewe-fuchs [at] difu [dot] de (hogrewe-fuchs[at]difu[dot]de)
kontakt [at] klimaschutz-in-kommunen [dot] de (kontakt[at]klimaschutz-in-kommunen[dot]de)
www.klimaschutz.de/kommunen