Stärken- und Schwächenanalyse des technischen Referendariats des Oberprüfungsamtes des BMVBS
Das technische Referendariat dient dazu, Berufsanfänger, die über ein abgeschlossenes technisches Hochschulstudium verfügen, mit erweiterten – vor allem verwaltungsrechtlichen und verwaltungstechnischen – Qualifikationen auszustatten, die für die Übernahme leitender Funktionen in der öffentlichen Verwaltung erforderlich, aber auch in vergleichbaren Positionen in der freien Wirtschaft erwünscht sind. Nach einer Hochphase der Absolventenzahlen zu Beginn der 1990er Jahre – die vor allem durch die nach der Wiedervereinigung einsetzende Konjunktur der Planungs- und Bauaufgaben auch in der Privatwirtschaft begründet war – verzeichnen fast alle Fachrichtungen etwa seit Mitte der 1990er Jahre einen deutlichen Rückgang der Abschlusszahlen (mit Schwankungen), der sich in den vergangenen Jahren noch verstärkt hat. Hinzu kommt, dass sich in der jüngeren Vergangenheit einzelne Bundesländer aus einigen der Fachrichtungen zurückgezogen haben und keine entsprechenden Ausbildungsplätze mehr anbieten. Auf der anderen Seite wird aber auch berichtet, dass sich in einzelnen Fachrichtungen trotz angebotener Stellen keine geeigneten Bewerberinnen oder Bewerber mehr finden lassen – insbesondere da die Absolventenzahlen der Universitäten/ Hochschulen in diesen Fachrichtungen deutlich zurückgegangen sind. Auch die beruflichen Perspektiven von Absolventinnen und Absolventen haben sich verändert, da die Wahrscheinlichkeit von Übernahmen in Dauerarbeitsverhältnisse bei öffentlichen Arbeitgebern ebenfalls zurückgegangen ist. Außerdem sind in denjenigen Fachrichtungen, in denen die Anzahl qualifizierter Hochschulabsolventen die Nachfrage der freien Wirtschaft nicht abdecken, attraktive Einstellungsangebote der Privatwirtschaft mit vergleichsweise hohen Vergütungen festzustellen.
Vor diesem Hintergrund hat das Deutsche Institut für Urbanistik im Auftrag des beim Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung angesiedelten Oberprüfungsamts im Rahmen einer Stärken- und Schwächenanalyse untersucht, welche Gründe es für den Rückgang an Absolventinnen bzw. Absolventen sowie eine offenbar mangelnde Attraktivität des Referendariats gibt, welche Bedeutung das technische Referendariat in der Ausbildung von Führungskräften hat und welche Anforderungen von Seiten der späteren Arbeitgeber an Assessorinnen bzw. Assessoren gestellt werden. Gleichzeitig ging es darum, Erkenntnisse zu gewinnen, wie das technische Referendariat als Berufsqualifikation attraktiver gestaltet werden kann und welche Maßnahmen zu einer „Marken- und Imagebildung“ beitragen könnten.