Kommunale Spitzenverbände bilden "Koordinierungsgruppe Radverkehr"
2. Fahrradkommunalkonferenz "Neue Wege für den Radverkehr" am 12./13.11.2008 diskutiert über Zukunft des Radverkehrs in Kommunen. Frankfurt will fahrradfreundlichste deutsche Metropole werden.
Zur zweiten Fahrradkommunalkonferenz der drei kommunalen Spitzenverbände (Deutscher Städtetag, Deutscher Landkreistag, Deutscher Städte- und Gemeindebund) trafen sich auf Einladung der Stadt Frankfurt/Main mehr als 150 für den Radverkehr verantwortliche Vertreter der deutschen Kommunen am 12./13. November 2008. Die Konferenz wurde in Kooperation mit dem Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) durchgeführt und durch das Bundesministerium für Verkehr, Bauen und Stadtentwicklung gefördert. Vor einigen Jahren konnte man sich kaum vorstellen, dass bald viele Angestellte Frankfurter Banken mit dem Fahrrad in die Tiefgarage ihrer Bank zur Arbeit fahren. Mit dem Hinweis auf den seit Beginn der Klimaschutz- und Benzinpreisdebatte in der Bankenmetropole boomenden Radverkehr verkündete Frankfurts Verkehrsdezernet Lutz Sikorski im Frankfurter Römer, dass Frankfurt in den nächsten Jahren die fahrradfreundlichste Metropole Deutschlands werde und den Radverkehrsanteil deutlich steigern werde. Frankfurt stellt sich damit dem Wettbewerb mit München, Köln, Hamburg, Berlin und anderen Metropolregionen, konstatierte Ralf Kaulen als Moderator der Konferenz. Sikorski kündigte an, den Radverkehr in Frankfurt auf ein neues, solides Fundament zu setzen und ein Radverkehrsbüro mit vier fachlich kompetenten und querschnittig ausgebildeten Mitarbeitern zu schaffen, um die Sorgen und Anliegen der radfahrenden Bürger zu sammeln und als zentrale Ansprechpartner innerhalb der Verwaltung zu fungieren. "Ich wollte die notwendigen zusätzlichen Ressourcen für dieses Thema haben und konnte mich im Magistrat damit auch durchsetzen", sagte Sikorski gegenüber der Frankfurter Rundschau, "nicht ohne Stolz". Die Kommunen erhalten auch weiterhin Unterstützung von Bund und Land. Konkrete Förderzusagen überbrachte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung Hessen, Klaus-Peter Güttler, und Dr. Ulrich Hatzfeld unterstrich als Vertreter des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung die Bedeutung des Fahrrads für die Lebensqualität in den Städten. Hatzfeld bezeichnete die Förderung des Radverkehrs aufgrund der breiten gesellschaftlichen Zustimmung als "Politik im Glück" und die Fahrradakademie als "Flagschiff" des Nationalen Radverkehrsplans. Aus den Reihen der kommunalen Spitzenverbände wurde ein weiterer wichtiger Schritt zur Verbesserung der Interessenvertretung der kommunalen Belange bei der Radverkehrsförderung auf Bundesebene auf den Weg gebracht. Der Vorschlag einer Arbeitsgruppe, aus Mitgliedskommunen aller drei kommunalen Spitzenverbände eine "Koordinierungsgruppe Radverkehr" zu bilden, die die Hauptgeschäftsstellen der Spitzenverbände bei ihrer Lobbyarbeit für die Belange der Radverkehrsförderung unterstützt, fand breite Unterstützung. Die Gruppe, der etwa 15 Mitglieder angehören sollen, wird voraussichtlich Anfang nächsten Jahres ihre Arbeit aufnehmen. Auf der nächsten Fahrradkommunalkonferenz in einem Jahr soll eine erste Bilanz der Arbeit dieser Gruppe gezogen werden. Dann wird möglicherweise auch die Weiterentwicklung der bisherigen Kooperationsansätze zu einem "Kommunalnetzwerk Radverkehr" (o. ä.) wieder auf der Tagesordnung stehen. Die Konferenzbeiträge werden in den nächsten Tagen abrufbar sein. Weitere Informationen zu Kommunalkonferenz, Fahrradportal, Fahrradakademie: Dipl.-Volksw. Tilman Bracher, Dipl.-Ing. Arne Koerdt.