Informationen zur modernen Stadtgeschichte (IMS),

Stadt und Industriekultur

Cover: Stadt und Industriekultur

Informationen zur modernen Stadtgeschichte (IMS), Bd. 1, 2008, 128 S., Deutsches Institut für Urbanistik 2008

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Inhalt

Europäische Städte wurden im 19. und 20. Jahrhundert ganz wesentlich von der Industrie geprägt. Diese sich vor allem auch in Bauwerken niederschlagende Prägung bildet unter dem Stichwort "Industriekultur" den Themenschwerpunkt von Heft 1/2008 der Informationen zur modernen Stadtgeschichte. Der Heftherausgeber Gerhard Kaldewei, Direktor des Nordwestdeutschen Museums für Industriekultur in Delmenhorst, umreißt in seinem Leitartikel die Entstehung und wissenschaftspolitische Wirkung des von Hermann Glaser ursprünglich geprägten Begriffs "Industriekultur" und beleuchtet dann in seinem Überblick "Und das ist immer Delmenhorst" die Bezüge von Stadtgeschichte zur Industrialisierungsgeschichte am Beispiel der nordwestdeutschen Region.

Mit zwei kürzeren Berichten aus Promotionsprojekten zu Pittsburgh und Hamilton (Tracy Neumann) und zu Manchester (Rebecca Madgin) wird der Bogen zum angelsächsischen Raum im Hinblick auf Umgang mit De-Industrialisierung und der Verwertung von industriellem Erbe geschlagen; im Beitrag von Neumann wird dabei durch den transnationalen Vergleich einer kanadischen und einer US-amerikanischen Stadt die Bedeutung politischer Regulierungsformen sehr markant deutlich. Michael Mende von der Hochschule der Künste in Braunschweig dokumentiert dann in "Die ‚Re-Animation’ geräumter Immobilien" den Umgang mit dem baulichen Erbe der Industrialisierung am Beispiel von Delmenhorst und Nordhorn, die oft schwierigen und kontrovers diskutierten Prozesse der Um- und Neunutzung brachgefallener industrieller Komplexe, die häufig stadtbildprägenden Charakter hatten und haben.

Im deutschen Kernland der Industriekultur, dem Ruhrgebiet, setzt der Beitrag von Wolfgang Ebert (Gesellschaft für Industriekultur, Duisburg) an, der von der fortschreitenden Ausgestaltung der "Route der Industriekultur" im Ruhrgebiet und ihrer Einbeziehung in ein europäisches Netzwerk "European Route of Industrial Heritage" berichtet und dies mit Überlegungen zur touristischen Vermarktung von Industriekultur verknüpft. Die landschaftliche Einbettung der Industrialisierung reflektiert für Nordwestdeutschland Christina Reinsch (Haus der Geschichte, Leipzig/ Bonn) in "Industriekultur im Nordwesten am Beispiel der Region Weser-Ems". Museumsdidaktisch bemerkenswert ist schließlich der Bericht von Martin Koplin und Ulrike Wilkens "MORITZ – ein zukunftsweisendes EU-Modellprojekt zur medialen Ausweitung des Museums", wo die Autoren Ansätze vorstellen, Besuchern industriekultureller Landschaften außerhalb von Museen mit Kleincomputern (PDAs) jeweils ortsspezifische Informationen zu den besuchten Punkten zu liefern, ein Projekt, das parallel für verschiedene europäische textilindustrielle Zentren erarbeitet wird (Lodz, Manchester, Riga). Inhaltlich passend zum Thema "Industriekultur" bespricht Nils Aschenbeck in der Rezension den umfangreichen Katalog zur Werkbundausstellung "100 Jahre Deutscher Werkbund 1907 – 2007", der von Winfried Nerdinger und Werner Durth herausgegeben wurde.

Im Forum setzt sich Dorothee Brantz (Berlin) mit dem neuerdings viel diskutierten Thema "Tier und Stadt" auseinander.

Tagungsberichte von Martin Knoll (Darmstadt), Harald Engler (Erkner/ Berlin) und Carsten Benke (Berlin) informieren über eine Tagung des Forschungsschwerpunkts "Stadtforschung" an der Technischen Universität Dresden vom Februar 2008, das zehnte Werkstattgespräch zur ostdeutschen Planungsgeschichte am Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung vom Januar 2008 und die Tagung des Arbeitskreises Planungsgeschichte der Gesellschaft für Stadtplanung und Urbanistik in Kassel zum Thema "Wer entwickelt die Stadt? Lokale Governance in historischer Perspektive". In der Rubrik "Mitteilungen" finden sich unter anderem Informationen zu zahlreichen für 2008 und 2009 angekündigten stadtgeschichtlichen Konferenzen im In- und Ausland sowie zu stadtgeschichtlichen Studiengängen und Graduiertenschulen.

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