Gender Mainstreaming im Städtebau
Durch Gender Mainstreaming soll die Gleichstellung der Geschlechter in alle Politikbereiche und (politischen) Aktivitäten integriert werden. Daher müssen auch die unterschiedlichen Lebenssituationen sowie Bedürfnisse von Frauen und Männern im Städtebau Berücksichtigung finden. Um diesen Weg für die Praxis zu erleichtern, wurde das Vorhaben des Experimentellen Wohnungs- und Städtebaus (ExWoSt) „Gender Mainstreaming im Städtebau“ durchgeführt, das mit einer öffentlichen Veranstaltung in Köln abgeschlossen wurde.
Die Ergebnisse des Modellvorhabens zeigen konkrete Wege zur Umsetzung des Abwägungstatbestandes „Chancengleichheit“ auf. Dabei sehen die beteiligten Kommunen in Gender Mainstreaming einen deutlichen Qualitätsgewinn von Planungsprozessen und
-inhalten und bescheinigen „gegenderten“ Planverfahren höhere Effektivität. Gender Mainstreaming führt zu einer inhaltlichen und prozessualen Qualifizierung von Planungsprozessen. Durch konzeptionelle Klarheit, nachvollziehbare und überprüfbare Planungsentscheidungen, durch einen umfassenden Abgleich der Interessen sowie bessere Verfahren der Nutzerbeteiligung kann ein Qualitätsgewinn für den Städtebau und die gebaute Umwelt erzielt werden. Insbesondere die Erfassung der Bedürfnisse der Nutzer, also ein genaues Nachschauen und Nachfragen und eine transparentere Interessenabwägung, erhöhen die Passgenauigkeit und damit den effektiveren Mitteleinsatz in der räumlichen Planung.
Fallstudienstädte/Involvierte Städte: Bremen, Dessau, Pulheim.
- Gender Mainstreaming im Städtebau. Endbericht. Juli 2006, BBR-Online-Publikationen Nr. 7/2006 (hrsg. v. BBR, Bonn).
- Städtebau für Frauen und Männer. Das Forschungsfeld „Gender Mainstreaming im Städtebau“ im Experimentellen Wohnungs- und Städtebau, Werkstatt: Praxis Heft 44 (hrsg. v. BBR, Bonn).
- ExWoSt-Informationen 26/1–26/5.