Nachhaltige Ressourcenschonung
Die Studie geht von der Annahme aus, dass den Kommunen vor dem Hintergrund der Planungshoheit und der vermittelnden Position zwischen den für das Flächenmanagement und -recycling relevanten Akteuren vor Ort eine Schlüsselrolle im Interesse einer flächensparenden Siedlungsentwicklung zukommt. Daher wurden Hemmnisse und Lösungsansätze für nachhaltiges Flächenmanagement und -recycling speziell auf kommunaler Ebene untersucht.
Neben einer Literaturrecherche wurde eine Umfrage bei den 259 Mitgliedstädten des Deutschen Städtetages durchgeführt, die sich auf zentrale Handlungsbereiche und thematische Schnittstellen beim Flächenrecycling bezog. Darüber hinaus wurden Interviews in ausgewählten Städten, Forschungsstellen und Planungsbüros geführt. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass nachhaltiges Flächenmanagement und -recycling eine ressortübergreifende Querschnittsaufgabe ist, wurden bisherige Forschungsarbeiten unterschiedlicher Ressorts in den Zusammenhang der Studie gestellt und damit Anknüpfungs- und Verknüpfungspunkte aufgezeigt. Die im Rahmen eines Forschungsstipendiums zum Thema "Brownfield Redevelopment in US-amerikanischen Städten" gewonnen Erkenntnisse wurden in die Studie aufgenommen.
Die Studie ergab, dass das Flächenrecycling ein wesentlicher Baustein einer nachhaltig flächensparenden Stadtentwicklungspolitik ist und an Bedeutung, insbesondere in den neuen Bundesländern im Zusammenhang mit der Erneuerung ganzer Stadtquartiere, gewinnt. Es wurde deutlich, dass nur ein fachübergreifender Ansatz, der Fragen des Flächenmanagements, der Wirtschaftsförderung, der Stadtentwicklung, des Marketings und des Umweltschutzes strategisch und instrumentell miteinander verzahnt und kombiniert, Fortschritte bringen kann. Erhebliche Hemmnisse liegen nach wie vor in ökonomisch, rechtlich und politisch kontraproduktiven Rahmenbedingungen begründet und behindern substanzielle praktische Fortschritte im Interesse einer Konzentration der Entwicklung auf innerstädtische Brachflächen.
Eine Umsteuerung bei den finanziellen Rahmenbedingungen (etwa Förderprogramme, steuergesetzliche Regelungen) ist unerlässlich. Angesichts paralleler Problemlagen in Deutschland und den USA erscheint eine praxisorientierte Forschungskooperation insbesondere im Hinblick auf strategische und instrumentelle Ansätze, Flächenrecycling als Motor einer nachhaltigen Stadtentwicklung zu forcieren, als lohnenswert.