Flächennutzungsplanung - Bestandsaufnahme und Perspektiven für die kommunale Praxis
Der Flächennutzungsplan stößt derzeit auf das Interesse der Planer in den Gemeinden - wie schon lange nicht mehr. Anlaß sind zum einen die durch die deutsche Einheit grundlegend veränderten Rahmenbedingungen der städtebaulichen Entwicklung vor allem in Ostdeutschland. Zum anderen besteht ein wachsendes Bedürfnis nach einer starken, rahmensetzenden Flächennutzungsplanung, um die zunehmende und in der Regel auch erwünschte Beteiligung Privater an den traditionell von der öffentlichen Verwaltung wahrgenommenen Aufgaben der Bauleitplanung in geordnete Bahnen zu lenken. Schließlich wirken sich die gewandelten stadtentwicklungspolitischen Leitbilder auf die Diskussion zur Flächennutzungsplanung aus. Eine Anpassung der Flächennutzungsplanung an die Ziele einer nachhaltigen, dauerhaft tragfähigen Siedlungsentwicklung erscheint vielerorts geboten. Das Difu hat deshalb eine Untersuchung zur Anwendungspraxis der Flächennutzungsplanung durchgeführt.
Auf der Grundlage einer bundesweiten Umfrage wurde ein quantitativer Überblick über die Praxis der Flächennutzungsplanung, hier insbesondere über die Verfahrensabwicklung, die Inhalte der Flächennutzungspläne, die Planungsgrundlagen, die Genehmigungsverfahren sowie über die Einschätzungen dieses Planungsinstruments in der Kommune ermöglicht. Darüber hinaus wurden insgesamt 14 Planungsbeispiele untersucht und dokumentiert, woraus sich zahlreiche gute Beispiele ableiten lassen, wie die Abwicklung der Verfahren effizienter gestaltet, die Entscheidungsfindung in Verwaltung und Politik erleichtert, die inhaltliche Ausgestaltung des Plans sowie seine Bezugnahme und Ausrichtung auf andere Planwerke verbessert werden können.