Sozialarbeit im sozialen Raum
Aktuelle Beiträge zur Kinder- und Jugendhilfe, Bd. 27, 2001, deutsch, 198 S., Deutsches Institut für Urbanistik 2001
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Miriam Aust
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Inhalt
Wie machen wir die Komplexität der sozialräumlichen Aufgabenstellung handhabbar für uns? Wie erreichen wir die Akzeptanz der Nicht-Jugendhilfe? Was sind Netzwerke, wann sind sie unterstützend, wann belastend? Wie gewinnen wir andere Netzwerke? Wie können wir Ansätze und Sichten transportieren, wie experimentierfreudig müssen wir sein? Welchen Stellenwert hat präventive Arbeit im sozialraumorientierten Netz? Welchen positiven Effekt hat die Sozialraumentwicklung für die Familie? Und schließlich: Ist Sozialraumorientierung drin, wenn Sozialraumorientierung draufsteht?
Die genannten Fragen aus dem Abschlussplenum der Fachtagung zeigen, dass bisher wenig hinreichend geklärt ist, aus welcher Perspektive Sozialräume definiert werden, welche Indikatoren welche Zusammenhänge abbilden und welche Effekte durch auf den sozialen Raum bezogene Sozialarbeit zu erwarten sind.
Einige der erklärten Ziele von Sozialraumorientierung sind Ressourcenbündelung, effektive Hilfen durch Berücksichtigung des Lebensraums, Vernetzung, fachlicher Austausch, Einmischung von Jugendhilfe, verstärkte Kontakte zur Kommunalpolitik, eine stärkere Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern. Aber können diese Ziele auch in der Praxis realisiert werden und wenn ja, wie?
Über dieses "Wie" vorliegende Erfahrungen auszutauschen und sich mit dem Thema "Sozialraumorientierung" auseinander zu setzen, war Anliegen dieser Fachtagung. Inhaltliche Schwerpunkte waren die Bildung und Definition von Sozialräumen, der Aufbau sozialräumlicher Strukturen und die dazu notwendigen Instrumentarien, die damit einhergehende Änderung beruflicher Profile und Arbeitsstile, das Selbstverständnis dezentraler Teams, geeignete und funktionierende Finanzierungsformen sowie die Bildung von Sozialraumbudgets.
- theoretische Begrifflichkeiten + Konzepte zu klären,
- über die "Hilfen zur Erziehung" hinauszudenken,
- dass sich öffentliche und freie Träger gemeinsam im Sozialraum engagieren,
- ressourcenorientiertes Handeln in den Vordergrund zu stellen,
- die im jeweiligen Sozialraum lebenden Kinder, Jugendlichen und ihre Familien aktiv in die Gestaltung ihres Lebensumfeldes einzubeziehen.
Für die Fachkräfte der öffentlichen und freien Jugendhilfe bedeutet dies, sich ein hohes Maß an Fachkompetenz anzueignen, sich auf andere Sichtweisen und Arbeitsmethoden einzulassen und nicht zuletzt, sich fortzubilden und sich nachhaltig mit den einzelnen "Fällen" im Feld auseinander zu setzen.
Für alle, die über diese Dokumentation hinaus weiter mit uns darüber diskutieren möchten, wurde innerhalb der Homepage des Vereins für Kommunalwissenschaften e.V. ein offenes Forum zum Erfahrungsaustausch eingerichtet. Alle Interessierten sind eingeladen, ihre Definition von Sozialraum, Ihre Praxiserfahrungen aus der Arbeit mit dezentralen Teams, zur Handhabung eines Sozialraumbudgets etc. einzustellen.
Aus dem Inhalt
- Einführung in das Thema sowie Resümee der Fachtagung
Dr. Rolf-Peter Löhr,Geschäftsführer des Vereins für Kommunalwissenschaften e.V., Berlin
Fachreferate
- Integrierte Hilfen im Kontext einer sozialraumorientierten Jugendhilfe - Chancen einer Jugendhilfereform?
Dr. Mechthild Wolff, Bildungsreferentin an der Diakonischen Akademie Deutschland, Berlin - Definition und Bildung von Sozialräumen am Beispiel des Jugendamtes der Stadt Düsseldorf
Thomas Klein, Jugendhilfeplaner des Jugendamtes der Landeshauptstadt Düsseldorf - Definition und Bildung von Sozialräumen am Beispiel des Jugendamtes der Stadt Potsdam
Peter Böhme, Jugendhilfeplaner des Jugendamtes der Landeshauptstadt Potsdam
Arbeitsgruppen
- Arbeitsgruppe Statistik: Welche Zahlen sind aussagefähig? Wie komprimiert man Zahlen zu Indikatoren, was ist vergleichbar?
Thomas Klein und Jörg Burmeister, Jugendhilfeplaner des Jugendamtes der Landeshauptstadt Düsseldorf - Arbeitsgruppe Sozialraumbewertung: Kenntnis des sozialen Raumes. Was können, was müssen Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter wissen? Wie gehen sie mit ihrem Wissen um? Welche praktischen Folgen hat dies für ihr Handeln?
Sabine Behn und Stefan Bestmann, Wissenschaftliche Mitarbeiter bei "Camino" - Werkstatt für Fortbildung, Praxisbegleitung und Forschung im sozialen Bereich gGmbH, Berlin - Arbeitsgruppe Struktur: Sozialraumorientierung - konzeptionelle Grundorientierung, Ergebnisse, Entwicklungschancen für die Jugendhilfe in Magdeburg - oder mehr?
Dr. Ingo Gottschalk, Jugendhilfeplaner des Jugendamtes der Landeshauptstadt Magdeburg
Fachreferat und Diskussion
- Sozialraumorientierung und/oder Bereichsverantwortung - Erkenntnisse und Entwicklungen vor dem Hintergrund des Stuttgarter Projektes "Umbau der Hilfen zur Erziehung"
Friedhelm Buckert, Geschäftsführer der Evangelischen Gesellschaft Stuttgart e.V.
Arbeitsgruppen
- Familienorientierung gegen Sozialraumorientierung oder Familienorientierung und Sozialraumorientierung?
Richard Isselhorst, Leiter des Jugendamtes der Landeshauptstadt Düsseldorf - Hat auch der "schwache" Stadtteil noch Stärken? - Zur Verbindung von professioneller Arbeit und bürgerschaftlicher Tätigkeit
Johannes Groppe, Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Institutes für Stadtteilbezogene Soziale Arbeit und Beratung (ISSAB) der Universität Essen - Hat auch der "schwache" Stadtteil" noch Stärken? - Zur Kooperation des ASD Frankfurt/Oder und der Jugendhilfestation Frankfurt-Neuberesinchen des Vereins "Flexible Jugendarbeit Frankfurt/Oder" e.V.
Gina Deleroi, Projektleiterin der Jugendhilfestation Frankfurt-Neuberesinchen, und Gudrun Müller, Gruppenleiterin der Außenstelle Frankfurt-Neuberesinchen des ASD des Jugendamtes Frankfurt/Oder - Bildung von Sozialraumteams - Änderung beruflicher Profile?
Claudia Gächte, Bärbel Mäder, Silvia Reiß, Rommy Schneidereit, Sabine Schumacher, Sozialraumteam des Landkreises Ludwigslust - Bildung und Handhabung von Sozialraumbudgets
Thomas Klein und Jörg Burmeister, Jugendhilfeplaner des Jugendamtes Düsseldorf