
Kommunale Investitionsbedarfe
Die kommunale Infrastruktur in Deutschland ist vielerorts sanierungsbedürftig. Straßen, Brücken, Schulen, Verwaltungsgebäude, Kultur- und Sportstätten sowie Wasser- und Abwassernetze weisen teils erhebliche Defizite auf. Über Jahre aufgelaufene Investitionsrückstände führen dazu, dass vielerorts nur noch kurzfristig und reparativ gehandelt wird. Gleichzeitig steigen die Anforderungen durch Klimaanpassung, Digitalisierung und den Ausbau von Bildungs- und Betreuungsangeboten. Kommunen müssen diese Aufgaben mit begrenzten finanziellen und personellen Ressourcen bewältigen.
Für eine verlässliche Planung und Finanzierung fehlt es bislang an belastbaren, systematisch erhobenen Daten zu den Investitionsbedarfen. Hinzu kommt, dass ein erheblicher Teil der Infrastruktur nicht im Kernhaushalt, sondern bei ausgegliederten Einheiten (Extrahaushalten) verortet ist und dadurch in bisherigen Erhebungen kaum erfasst wird. Das Projekt verfolgt das Ziel, für zentrale Infrastrukturbereiche – z. B. Straßen oder Schulen – belastbare Hochrechnungen zu erstellen.
Die Herangehensweise stützt sich auf:
- standardisierte Daten aus dem kommunalen Rechnungswesen,
- die Auswertung amtlicher Datenbestände,
- ergänzende quantitative und qualitative Befragungen,
- die Einbindung von Expert*innen über Workshops.
Neben dem aktuellen Sanierungsbedarf rückt auch der zukünftige Investitionsbedarf im Zuge der sozial-ökologischen Transformation in den Fokus. Exemplarisch untersucht das Forschungsteam dafür ein oder mehrere Transformationsbereiche, wie etwa kommunale Investitionen im Rahmen der Wärmewende.
Das Difu finanziert das Projekt aus Eigenmitteln und setzt dieses in Kooperation mit dem Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung in Düsseldorf um.