Radweg durch grüne Landschaft mit Radfahrer*in
Mobilität | Infrastruktur

Sicherer Radverkehr auch auf dem Land

Im Forschungsprojekt RAVINA geht das Difu – gefördert durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr – gemeinsam mit der Bergischen Universität Wuppertal der Frage nach, wie Radverkehr sicher in die Fläche gebracht werden kann. Ein praxisorientierter Leitfaden soll bei der Umsetzung helfen.

Aktuell fehlen in einem großen Teil der ländlich geprägten Räume in Deutschland durchgängige, attraktive und sichere Radrouten, die gemäß den Richtlinien für integrierte Netzgestaltung 2008 (RIN 2008) nicht nur einzelne Ortsteile, sondern auch zentrale Orte verknüpfen. Für diese Verbindungsfunktionen sind außerörtliche Radrouten zwingend notwendig. Bisher wird eine Vielzahl der außerörtlichen Radrouten auf überregionalen Straßen ausgewiesen, an denen keine eigene Radinfrastruktur vorhanden ist und Radfahrende dem Kfz-Verkehr mit hohen zulässigen Geschwindigkeiten im Mischverkehr ausgesetzt sind. Dies wirkt sich negativ auf die subjektive und objektive Sicherheit sowie den Komfort der Radfahrenden aus. Selbst langfristig gesehen wird es nicht möglich sein, an allen Ortsverbindungen straßenbegleitende Radwege zu errichten – hohe Investitionskosten und auch Gründe der Nachhaltigkeit sprechen dagegen. Daher sind alternative Lösungen gefragt.

Ziel des Projekts ist, durch lückenlose Netze bundesweit den Radverkehr schneller in die Fläche zu bringen. Dazu soll ein Leitfaden entwickelt werden, der Kommunen, Kreise und Straßenbauverwaltungen der Länder bei der Ausweisung und Ertüchtigung außerörtlicher Radverkehrsrouten über Strecken und Knotenpunkte hinweg unterstützt und dazu beiträgt, schnell und effizient möglichst dichte, sichere und attraktive Radverkehrsnetze auch im Außerortsbereich anbieten zu können. Ist es unter Berücksichtigung aller Wirkungen nicht möglich oder sinnvoll, straßenbegleitende Geh- und Radwege an Landstraßen zu errichten, können z.B. außerörtliche Fahrradstraßen, ausgebaute Wirtschaftswege oder auch gestalterische oder verkehrsrechtliche Maßnahmen auf einzelnen Abschnitten von Landstraßen eine Alternative sein, die mit bereits bestehenden Radinfrastrukturen sowie mit touristischen Radwegen ein flächendeckendes Radnetz ergeben.

Das Projektteam geht der Frage nach, welche alternativen Möglichkeiten zu straßenbegleitenden Geh- und Radwegen an Landstraßen bestehen und wie diese bestmöglich umgesetzt werden könnten. Untersucht werden soll, welche Routenführungen außerorts für eine Mängelbeseitigung infrage kommen und mit Hilfe welcher Maßnahmen die analysierten außerörtlichen Strecken und Knotenpunkte Bestandteil eines sicheren und hochwertigen Radverkehrsnetzes werden können. Die Empfehlungen werden u. a. von der Analyse von Praxisbeispielen, eigens durchgeführter Erhebungen, Interviews und Workshops mit Fachleuten sowie mittels bereits gesammelter Erfahrungen im Rahmen von Vorreiterprojekten abgeleitet.

Projektleitung
RAVINA: Radverkehr in die Fläche bringen. Einbindung außerörtlicher Fahrradstraßen, Wirtschaftswege etc. in ein lückenloses außerörtliches Radverkehrsnetz. Leitfaden zur Planung, Routenauswahl, Strecken-/Knotenpunktertüchtigung sowie Umsetzungsempfehlung.
bis
Fahrradverkehr
Ländlicher Raum
Stadt-Umland
Straßenverkehr
Grünflächen, Urbanes Grün, Grüne Infrastruktur
Mobilität
Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV)
Lehr- und Forschungsgebiet Straßenverkehrsplanung und -technik der Bergischen Universität Wuppertal

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