Quartiere für die Zukunft? – Good Practice für Wohnquartiere in Bremen
Aktuelle Stadtentwicklungspolitik fokussiert ihr Handeln zu Recht auf das Quartier. Das ist zum einen auf die Rolle und Bedeutung der Quartiere als Alltagsort und Lebensraum der Bewohner*innen zurückzuführen. Zum anderen bietet die Quartiersebene eine robuste Struktur für die integrierte Umsetzung von Maßnahmen. War dieses Verständnis lange vor allem in der Stadtentwicklungs-, Sozial- und Integrationspolitik verankert, so identifizieren zunehmend auch Bereiche des Umwelt-, Klima- und Gesundheitsschutzes sowie – etwas zögerlicher – der Mobilität darin Potenzial. Welchen Beitrag die Quartiere für eine klimaneutrale Stadt leisten können, ist daher Untersuchungsgegenstand des Projekts „Grundlagenexpertise: Was brauchen „Quartiere für die Zukunft“? – Good Practice für Wohnquartiere in Bremen“.
In Bremen werden momentan diverse neue Stadtbausteine geplant und auch bereits umgesetzt. Der größte Entwicklungsraum ist mit ca. 300 Hektar die Überseeinsel (ehemaliges Kellogg-Areal). Hier sollen bis zum Jahr 2040 Arbeitsplätze für 3000 Menschen sowie 1200 Wohnungen entstehen. In zentraler Lage, auf einem Grundstück des Klinikums Bremen-Mitte, wird das Neue Hulsbergviertel umgesetzt, wo kleinteilige Vergaben die Voraussetzungen für eine gemischte Nutzung schaffen. Bereits in Entwicklung befinden sich u.a. das Tabakquartier im Stadtteil Woltmershausen, die Gartenstadt Werdersee und der Ellener Hof. Die Erfahrungen aus diesen Quartieren unterschiedlicher Körnigkeit und Eigentümerschaft bilden die Grundlage der Good-Practice-Untersuchung.
Die Intension für das aus vier Bausteinen bestehende Projekt war, den (möglichen) Beitrag der Quartiere auf dem Weg zur klimaneutralen Stadt detaillierter zu untersuchen. Damit sollen Grundlagen für eine fundierte stadtentwicklungspolitische Diskussion zu Anforderungsprofilen, Maßnahmen- und Handlungsempfehlungen auf Ebene der Stadtquartiere geschaffen werden. Das Difu bearbeitet das Themenfeld „Miteinander Wohnen und Leben im Quartier“ – und befasst sich mit den Entstehungsbedingungen und Rahmensetzungen für eine robuste Sozial- und Nutzungsstruktur. Ein zusätzlicher Fokus liegt auf belastbaren und entwicklungsfähigen Konstellationen von Akteur*innen. Weitere Untersuchungsbausteine sind nachhaltiges Bauen, klimaneutrale Mobilität und energetische Quartierskonzepte.
Miteinander Wohnen und Leben im Quartier