Umnutzung ehemaliger Busspur: geschützter Radfahrstreifen
Mobilität | Stadtentwicklung & Stadtplanung

Stadtquartiere im menschlichen Maßstab umgestalten

Weniger Durchgangsverkehr, stattdessen mehr Fuß- und Radwege, Grünflächen sowie öffentlicher Raum für Begegnungen im Quartier – das sind die „Superblocks“. Das Konzept stammt aus Barcelona. Welche Potenziale birgt es für die Städte in Deutschland?

In Zeiten der Pandemie haben die Menschen statt ferner Ziele das eigene Viertel und die eigene Stadt als Lebensmittelpunkt wiederentdeckt. Deutlich wurde, wie wertvoll der Straßenraum besonders in innerstädtischen Quartieren ist und wieviel Fläche der private Autoverkehr beansprucht.

Um den vielschichtigen Nutzungsansprüchen und Funktionen von Straßenraum auch langfristig gerecht zu werden, wurde in Barcelona vor einigen Jahren das Konzept der Superblocks entwickelt. Es ermöglicht, Durchgangsverkehr aus Wohnvierteln herauszuhalten und Straßenraum für den Fuß-  und Radverkehr zu gewinnen. Zusätzlich entstehen Plätze für den Aufenthalt und nachbarschaftliche Begegnungen sowie Grünflächen, die helfen, die Luftqualität und das Kleinklima im Wohnviertel zu verbessern.

Gemeinsam mit Forschungs- und Praxispartnern aus Berlin, Österreich und Slowenien untersucht das Difu die Potenziale des Superblock-Konzepts für deutsche und europäische Städte und erarbeitet Implementierungs- und Beteiligungsstrategien für eine modellhafte Umsetzung. Die Umsetzung findet in zwei Reallaboren in Berlin und Wien statt und bildet den Kern des Projekts. In Berlin begleitet das Difu zusammen mit Changing Cities e. V. und dem IASS Potsdam die Realisierung von zwei auf Berliner Verhältnisse angepasste Superblocks. Auf Basis der Analyse von Superblocks und ähnlichen planerischen Ansätzen in europäischen Städten (bspw. „Woonerf“ in den Niederlanden oder die „low-traffic neighbourhoods“ in London) sowie der Erfahrungen aus den beiden Reallaboren entwickelt das Projekt anschließend Handlungsempfehlungen, die sich sowohl an zivilgesellschaftliche wie auch kommunale Akteure richten.

Projektleitung
Thomas Stein, M.A.
Stadtquartiere im menschlichen Maßstab umgestalten - Anwendung von Superblock-Konzepten in unterschiedlichen Stadtstrukturen

Teilvorhaben: Kommunaler Wissenstransfer und Reallabor Berlin

bis
Stadtteil, Quartier
Fußverkehr
Fahrradverkehr
Stadtentwicklungsplanung
Grünflächen, Urbanes Grün, Grüne Infrastruktur
Mobilität
EU Horizon 2020/ ERA-NET Cofund Urban Accessibility and Connectivity (ENUAC)
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Technische Universität Wien, Wien
AIT Austrian Institute of Technology GmbH, Wien
Studio LAUT
Stadt Wien – Stadtentwicklung und Stadtplanung
Smarter Than Car, Wien
Institute for Advanced Sustainability Studies e.V. (IASS), Potsdam
Changing Cities e. V., Berlin
Research Centre of the Slovenian Academy of Sciences and Arts, Anton Melik Geographical Institute , Ljubljana

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