Kompakte und zugleich lärmarme städtische Quartiere
Das Programm des Bundesumwelt- und bauministeriums vom Oktober 2015 „Neues Zusammenleben in der Stadt“ fordert, das Leitbild der kompakten, integrierten und umweltfreundlichen Stadt schrittweise in die Realität umzusetzen. Im engen Zusammenhang damit stehen die Umweltqualität und insbesondere die Lärmbelastung der Bewohner*innen der städtischen Quartiere.
Das Leitbild der kompakten und nutzungsgemischten Stadt umzusetzen, stellt besondere Anforderungen an ein ruhiges Wohnen bei gleichzeitig guter Aufenthaltsqualität in den Wohnbereichen sowie im Freiraum. Im Mittelpunkt des Vorhabens „Gute Praxisbeispiele kompakter und zugleich lärmarmer städtischer Quartiere“, das im Auftrag des Umweltbundesamtes durchgeführt wird, stehen gute Praxisbeispiele verdichteter, funktionsgemischter und dabei zugleich lärmarmer Stadtquartiere.
Das Projekt untersucht hierbei unterschiedliche Lärmquellen (Gewerbe-, Verkehrs-, Sportlärm) mit ihren Wechselwirkungen zu verschiedenen Baugebietskategorien und städtebaulichen Situationen (z.B. Bestandsquartier, neues Quartier, heranrückende Wohnbebauung). In insgesamt acht Fallstudien wurden die unterschiedlichen lärmschutztechnischen, städtebaulichen und planerischen sowie organisatorischen Gestaltungsmöglichkeiten untersucht und bewertet. Hieraus abgeleitete Thesen zur Realisierung kompakter und zugleich lärmarmer Quartiere wurden in einem Fachgespräch im Jahr 2019 mit über 30 Expert*innen aus den Bereichen Lärmschutz und Stadtentwicklung sowie der damit verknüpften Rechtsbereiche (aus Landes- und Kommunalverwaltungen, Planungs- und Gutachterbüros, Rechtsanwaltskanzleien), Vertreter*innen aus den Fallstudien sowie Expert*innen von BMU, BMI, UBA und des Projektteams erörtert. Die daraus generierten zentralen Erkenntnisse münden schließlich in allgemeine sowie nach einzelnen Lärmarten differenzierte Handlungsempfehlungen für Kommunen sowie Bund und Länder.