Niedertemperatur-Wärmenetze und Bürgerenergie (WärmenetzePlus)
Zukünftig wird es darum gehen, auch kleinteilige Abwärmepotenziale und erneuerbare Energien aus Solarthermie, oberflächennaher Geothermie, erneuerbarem Strom in die Wärmeversorgung zu integrieren. In dieser Situation könnten Niedertemperatur-Wärmenetze eine entscheidende Rolle bei der lokalen Wärmewende spielen. Welche genau wird in dem Vorhaben untersucht. Das besondere Ziel dabei: Bürgerinnen und Bürger in die Transformation der Wärmeversorgung einzubinden – etwa als Bereitsteller von Wärme oder als Beteiligte an genossenschaftlich betriebenen Netzen.
Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der sozial-ökologischen Forschung, Fördermaßnahme "Umwelt- und gesellschaftsverträgliche Transformation des Energiesystems" gefördert.
Bürgerinnen und Bürger sind auf vielfältige Weise an der Energiewende beteiligt. Warum einige Beteiligungsformen erfolgreich sind und andere eher Probleme aufwerfen, zeigen verschiedene Forschungsergebnisse des BMBF-Förderprogramms "Umwelt- und gesellschaftsverträgliche Transformation des Energiesystems". Elf Anschlussprojekte wollen diese Ergebnisse nutzen, um in Schlüsselbereichen der Energiewende faire und sozial gerechte Beteiligungskonzepte für die Praxis zu entwickeln. Zu diesen Bereichen gehören die Gebäudesanierung, die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern an der Erzeugung, Speicherung und Verteilung von Strom und Wärme sowie Maßnahmen zur Verringerung von Energiearmut. Die Forscherinnen und Forscher erarbeiten hier praktisch umsetzbare Lösungen für Zivilgesellschaft, Politik und Unternehmen.
Erneuerbare Energien tragen bisher nur knapp 15 Prozent zur Wärmeversorgung bei. Sollen die Klimaschutzziele Deutschlands erreicht werden, muss dieser Anteil auf fast 100 Prozent steigen. Mit den bisherigen Ansätzen lässt sich dieser Sprung jedoch kaum schaffen. Die Ausbaupotenziale für Biomasse, aus der heute fast die gesamte erneuerbare Energie für die Wärmeversorgung stammt, sind weitgehend ausgeschöpft. Sie wird künftig vorrangig für industrielle Prozesswärme genutzt werden müssen.