Stadt und Jugendkulturen
Informationen zur modernen Stadtgeschichte (IMS), Bd. 2, 2015, 176 S., Deutsches Institut für Urbanistik 2015
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Inhalt
Die Ausgabe ist dem Themenschwerpunkt "Stadt und Jugendkulturen" gewidmet. Der Herausgeber Jürgen Reulecke (Gießen) rekapituliert in seiner Einleitung wesentliche Eckpunkte der einschlägigen Historiographie seit Mitte der 1970er-Jahre und identifiziert als Kernfrage für die Auseinandersetzung mit Jugend und Stadt die Frage, wie Jugendliche jeweils in ihrer Adoleszenzphase auf ihren Lebensweg "geschickt" wurden und welche Rolle dabei das jeweilige räumliche Umfeld spielte. Die sieben Beiträge des Themenschwerpunkts beleuchten ein breites Spektrum von Jugenderfahrungen im 20. Jahrhundert. Dies beginnt mit einer Vergleichsstudie von Wolfgang Hofmann über zwei höhere Schulen in Frankfurt am Main und Spandau im späten Kaiserreich, setzt sich fort über die von Barbara Stambolis untersuchte, lebensweltliche Katholizität von Jugendlichen in der Stadt Paderborn in der ersten Jahrhunderthälfte und die von Sharon Bäcker-Wilke betrachtete Berliner Großstadtjugend in der Weimarer Republik bis zu den von Alfons Kenkmann vorgestellten 'Edelweißpiraten' während des Nationalsozialismus an Rhein und Ruhr. Drei Beiträge widmen sich den besonders jugendbewegten 1960er- bis 1980er-Jahren. Zunächst stellt Bodo Mrozek die innovative sozialpolitische Kampagne 'Mobilization for Youth ' im New York der 1960er-Jahre vor. David Templin geht am Beispiel von Wertheim auf die Jugendzentrumsbewegung der frühen 1970er-Jahre und die Aneignungsbemühungen der Jugendlichen für Räume ein. Den Themenschwerpunkt schließt ein Beitrag von Sebastian Haumann zu Hausbesetzungen und kommunaler Jugendpolitik in Hilden Anfang der 1980er-Jahre ab.
In der nicht themengebundenen Rubrik "Forum" geht Michael Röhrig am Beispiel der beiden Industriestädte Rüsselsheim und Völklingen auf die Verkehrspolitik und Motorisierung in der Nachkriegszeit (1955-1975) ein. Susanne Raus Beitrag führt den Leser in 'Imaginierte Räume' der frühen Neuzeit: Sie untersucht – verbunden mit Überlegungen zur Nutzung 'ungeschehener Geschichte' in der Geschichtsschreibung von Städten und Stadtplanung – Stadterweiterungsprojekte für die Stadt Lyon in der Mitte des 18. Jahrhunderts.
In der Rubrik "Berichte" wird unter anderem über das Symposium "Die neue Industriestadt" in Dortmund sowie über eine Sektion zum Zusammenhang von Urbanisierung und Wissenstransfer in Osteuropa (1880-1914) auf einer Konferenz in Cambridge informiert. Die Abschlusskonferenz eines DFG-Projekts "Wege(n) zur nachhaltigen Entwicklung von Städten" in Darmstadt wird ebenso vorgestellt wie eine Tagung zu "Authentisierung von StadtLandschaften" in Erkner bei Berlin. Abschließend wird über zwei Konferenzen der "Gesellschaft für Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung" (GSU) berichtet, die auf einer Tagung mit dem DHI Rom über "Cities and Societies in Transition" den sozialen und politischen Wandel in deutschen und italienischen Städten der 1970er-Jahre und auf einer Nachwuchstagung in Regensburg "Die (Un)Ordnung der Stadt" diskutierte.