Was ist eigentlich ... Quartiermanagement?
Unter Quartiermanagement (QM) wird – meist im Zusammenhang mit „benachteiligten Stadtteilen“ – eine Organisationseinheit im Wohnquartier verstanden, die in einem Stadtteilbüro präsent ist und vor Ort mit Bewohnern, Gewerbetreibenden sowie anderen Akteuren im „Kiez“ oder „Veedel“ an der Entwicklung ihres Quartiers arbeitet (Ideensammlung, Projektentwicklung, Durchführung von Stadtteilfesten und anderen Aktionen).
Darüber hinaus sollte QM auch die Ebene der Kommunalverwaltung umfassen, denn hier geht es unter anderem um die Bereitstellung und Bündelung der im Quartier benötigten Ressourcen: sowohl Finanzmittel als auch fachliches Know-how. Damit in der „Verwaltungswelt“ im Sinne einer integrierten Quartiersentwicklung gehandelt werden kann – dies ist eine Voraussetzung für eine erfolgreiche Arbeit in der „Alltagswelt“ der Quartiere –, sind ressortübergreifende Arbeitstrukturen notwendig, die im Idealfall von einem zentralen Ansprechpartner koordiniert werden.
Schließlich sollte QM auch die Koordination und Kommunikation zwischen diesen beiden „Welten“ beinhalten, wobei zusätzliche Akteure einbezogen werden können, die weder der Verwaltung angehören noch unmittelbar im Quartierskontext handeln – z.B. Industrie- und Handelskammern oder stadtweit agierende Unternehmen. In diesem Sinne handelt es sich bei QM um einen komplexen Prozess horizontaler Vernetzungen innerhalb der Quartiere und Verwaltungen sowie der vertikalen Vernetzung von „Verwaltungs-“ und Alltagswelt“ vor Ort. Kommt einer dieser Aspekte zu kurz, so drohen unter Umständen eine Aufgabenüberlastung der Stadtteilbüros, ein zu starkes „Top-down“-Management der Quartiere (anstelle von Managementformen mit und für die Quartiere) und/oder „Sprachlosigkeit“ zwischen Verwaltung und Quartierrealität.