Glossar

Was ist eigentlich ... Gender Mainstreaming?

Begriffe aus der kommunalen Szene - einfach erklärt

Der Europarat definiert Gender Mainstreaming (GM) als ein Instrument zur (Re-)Organisation, Verbesserung, Entwicklung und Evaluierung von Entscheidungsprozessen mit dem Ziel, dass die an politischer Gestaltung beteiligten Akteure und Akteurinnen den Blickwinkel der Gleichstellung zwischen Frauen und Männern in allen Bereichen und auf allen Ebenen einnehmen.

Gender bezeichnet die gesellschaftlich, sozial und kulturell geprägten Geschlechtsrollen von Frauen und Männern, die erlernt und damit auch veränderbar sind. Mainstreaming bedeutet, dass eine bestimmte inhaltliche Vorgabe, die bisher nicht das Handeln bestimmt hat, nun zum zentralen Bestandteil bei allen Entscheidungen und Prozessen gemacht wird.

Der Aspekt der Chancengleichheit soll durch diesen neuen Politikansatz in jeden Politikbereich und in jede politische Maßnahme eingebunden werden. Das bedeutet, dass egal ob in der Gesundheitspolitik, in der Personalpolitik oder im Städtebau die unterschiedlichen Lebensrealitäten und Interessen von Frauen und Männern von vornherein und selbstverständlich berücksichtigt werden.

Gender Mainstreaming tritt als Querschnittsaufgabe weder in Konkurrenz zu bisheriger Frauenpolitik noch ersetzt traditionelle Gleichstellungspolitik. Verantwortlich für die Umsetzung sind jeweils die Führungsspitzen einer Organisation. Das Konzept bietet somit die Chance, neue Qualitätskriterien für alle Entscheidungen in Politik, Verwaltung und Wirtschaft zu entwickeln und die Interessen bisher unzureichend beteiligter Bevölkerungsgruppen gezielt einzubinden.