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Quo vadis kommunale Wirtschaftsförderung?

Die drei wichtigsten Themen der kommunalen Wirtschaftsförderung sind laut Difu-Umfrage 2019 die Entwicklung von Industrie- und Gewerbeflächen, die Fachkräftesicherung und die Verbesserung der wirtschaftsnahen Infrastruktur.

Bereits zum fünften Mal befragte das Deutsche Institut für Urbanistik Kommunen mit mehr als 50.000 Einwohnern zu Themen, Handlungsfeldern und Perspektiven der kommunalen Wirtschaftsförderung. Seit der letzten Befragung 2012 nahmen vor allem Globalisierung und der Megatrend der Digitalisierung, aber auch Fragen des Klimaschutzes und der ökologischen Ausrichtung der Wirtschaft an Bedeutung zu. Auch Anforderungen an Strategien und Instrumente der Wirtschaftsförderung haben sich weiter erhöht.

Grafik: Balkendiagramm zu den Themenfeldern der kommunalen Wirtschaftsförderung. Top Drei sind Entwicklung von Industrie- und Gewerbeflächen, Fachkräftesicherung und die Verbesserung der wirtschaftsnahen Infrastruktur.
Themen der kommunalen Wirtschaftsförderung - heute und in der Zukunft

Das Themenspektrum umfasste die Bereiche Organisation, Tätigkeitsspektrum und Themen, Kooperationspartner sowie Steuerung und Perspektiven der Wirtschaftsförderung. Darüber hinaus wurde erneut das Thema Wirtschaftsflächenentwicklung untersucht und als neuer Schwerpunkt die Zukunft und strategische Weiterentwicklung der Wirtschaftsförderung betrachtet. Die Befragung wurde ausschließlich online durchgeführt, die Rücklaufquote fiel im Vergleich zu 2012 mit 53 Prozent geringer aber noch akzeptabel aus. Positive Veränderungen sind bei der Budgetentwicklung der vergangenen fünf Jahre bei den Wirtschaftsförderungen zu beobachten. Die meisten nannten wachsende finanzielle Ressourcen und nur noch halb so viele Wirtschaftsförderungen wie 2012 waren von Kürzungen betroffen. Entsprechend optimistischer sind die Erwartungen an die künftige Budgetentwicklung, denn mehr als die Hälfte geht von Zuwächsen und jede zehnte Institution sogar von einem starken Wachstum aus. Als aktuell wichtigste Themen der Wirtschaftsförderung wurden die Entwicklung von Industrie- und Gewerbeflächen, Fachkräftesicherung und die Verbesserung der wirtschaftsnahen Infrastruktur genannt. Die beiden erstgenannten Themen nennen die meisten Städte auch als wichtigste Zukunftsthemen. Auf Platz drei werden für die Zukunft die Belange rund um Wirtschaft 4.0 als eingeschätzt. Das Thema Fachkräfte und kompetente Mitarbeitende beschäftigt auch die Wirtschaftsförderungen selbst. So setzen 96 Prozent der Befragten auf Weiterbildungsmaßnahmen, um den neuen Anforderungen des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandels zu begegnen. Zu Instrumenten wie CRM und Unternehmensbefragungen kommen vermehrt neue Modelle, wie agile Organisationsstrukturen und Methoden zur thematischen Weiterentwicklung. So ist zu erwarten, dass die Zukunft der kommunalen Wirtschaftsförderung nicht nur von externen sondern auch von vielschichtigen und dynamischen internen Veränderungen geprägt sein wird.

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