Foto: begrüntes Dach, im Hintergrund Blick auf Dächer in Berlins Mitte
Veranstaltung

Nachbarschaftsprojekte fördern den Klimaschutz im Alltag

Bei einem Fachaustausch in Berlin brachte das Service- und Kompetenzzentrum Kommunaler Klimaschutz (SK:KK) am Difu die vom Bundesumweltministerium geförderten Initiativen erstmals zusammen.

Klimaschutz im Alltag zu leben, erscheint mitunter herausfordernd – zu einfach ist es, an gewohnten Verhaltensweisen festzuhalten, zu gering ist das Wissen darüber, was jeder Einzelne im täglichen Leben bewegen kann. Klimaschutzinitiativen im Quartiersumfeld leisten Abhilfe: Mit konkreten Angeboten, die eine energieeffiziente und ressourcenschonende Lebensweise unterstützen, gewinnen sie die Bürger für den Klimaschutz im Alltag und tragen so maßgeblich dazu bei, Treibhausgasemissionen auf kommunaler Ebene zu senken. Im Rahmen des 2016 ins Leben gerufenen Förderaufrufs "Kurze Wege für den Klimaschutz" des Bundesumweltministeriums (BMU) wird das Engagement der Initiativen im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) finanziell unterstützt, um den Klimaschutz auf kommunaler Ebene zu stärken.

Unmittelbare, individuelle und nachhaltige Lösungen – darauf setzen nachbarschaftliche Initiativen vor allem, wenn sie andere zum Klimaschutz bewegen wollen. Der Vorteil ihres oft unbürokratischen Vorgehens: Sie behalten die Lebensrealität von Bürgern im Blick und können so örtliche Gegebenheiten, Entwicklungen und individuelle Bedürfnisse in ihrer Arbeit berücksichtigen. So erreichen sie mitunter auch Menschen, die sonst nicht so leicht für den Klimaschutz zu gewinnen sind. Entsprechend wichtig ist ihr Engagement mit Blick auf die nationalen Klimaschutzziele der Bundesregierung. Bei einer Fachveranstaltung im April in Berlin, zu dem das BMU alle Fördermittelempfänger eingeladen hatte, standen der Austausch zu thematischen Schwerpunkten der Projekte, die Überwindung administrativer Herausforderungen und Ideen zur Verstetigung zivilgesellschaftlicher Initiativen im Vordergrund.

Im Rahmen der vom SK:KK organisierten Veranstaltung wurden bei aller Diversität der mehr als 100 Projekte viele Gemeinsamkeiten deutlich: Die Organisation in ehrenamtlichen Strukturen zum Beispiel, die neben viel Flexibilität auch Herausforderungen, unter anderem bei der Projektadministration, mit sich bringt. In verschiedenen Workshops wurden unter anderem Fragen nach zielgruppenspezifischer Öffentlichkeitsarbeit mit Signalwirkung oder nach der Messbarkeit qualitativer Klimaschutzmaßnahmen erörtert. Nicht zuletzt trieb alle Initiativen auch die Frage danach um, wie sie ihre Projekte langfristig – auch nach Ablauf der Förderung durch das BMU – auf solide finanzielle und personelle Beine stellen können.

Über 100 Projekte wurden bislang über das Förderprogramm des BMU mit mehr als zehn Millionen Euro unterstützt. Das von ihnen abgedeckte Themenspektrum reicht von Upcycling-Werkstätten über klimafreundliche Mobilität und Alternativen zu Fast Fashion bis hin zu Urban Farming.

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