Lebensqualität und Daseinsvorsorge: Viele Vorteile durch Kooperationen
Heute sind fast alle Gemeinden Teil einer oder mehrerer interkommunaler Kooperationen. Gerade bei Aufgaben der Daseinsvorsorge in ländlichen Regionen spricht viel dafür, Kooperationen zu stärken und zu verstetigen. Ein neuer Leitfaden gibt hierzu Anregungen.
Die Lebensqualität vor Ort wird maßgeblich durch eine funktionierende Daseinsvorsorge gesichert. In ländlichen Regionen bekommen Gemeinden die Auswirkungen des demografischen Wandels jedoch besonders deutlich zu spüren. Sie müssen sich vielfältigen Herausforderungen stellen, um verlässlich Leistungen der Daseinsvorsorge zu erbringen. Zugleich verändern sich Rahmenbedingungen und auch die Aufgaben der Daseinsvorsorge. Interkommunalen Kooperationen kommt hier eine große Bedeutung zu. Sie können ein Weg sein, die kommunale Eigenständigkeit und lokale Identität zu wahren und zugleich die Leistungen der Daseinsvorsorge für die Bevölkerung langfristig zu sichern.
Der Leitfaden "Lebensqualität und Daseinsvorsorge durch interkommunale Kooperation" gibt Anregungen, wie bereits bestehende, vielerorts praktizierte Maßnahmen interkommunaler Kooperation weiter gestärkt und optimiert werden können, indem organisatorische Strukturen angepasst und durch ein übergreifendes Managementmodell auf regionaler Ebene weiterentwickelt werden. Im Kern geht es darum,
- bestehende und neue Aktivitäten strategisch und langfristig auszurichten,
- einzelne Handlungsfelder sowie Akteure und Akteurinnen zusammenzubringen,
- dauerhaft tragfähige Strukturen zu pflegen bzw. neu zu schaffen.
So wie sich die Rahmenbedingungen der Daseinsvorsorge laufend verändern, entwickeln sich auch interkommunale Kooperationen kontinuierlich fort. Für die Kommunen ist es deshalb wichtig, die Sicherung der Daseinsvorsorge durch interkommunale Kooperation in ein regionales Entwicklungsmanagement einzubinden. Wie dies gelingen kann, wird in dem Leitfaden sowohl handlungsfeldübergreifend als auch exemplarisch an drei Handlungsfeldern der Daseinsvorsorge dargestellt und vertieft: Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung, Wohnen sowie Nahraumqualität.
Der Leitfaden greift viele zum Thema interkommunale Kooperation vorliegende und bereits gut aufbereitete Texte und Beispielsammlungen auf und verweist an passenden Stellen per Link auf Veröffentlichungen, die direkt im Internet aufgerufen werden können.
Die Veröffentlichung richtet sich insbesondere an kommunale Akteure und Akteurinnen,
- die die Sorge haben, dass sich in ihrer Region die Daseinsvorsorge und die damit verbundene Lebensqualität in der bekannten Qualität auf Dauer nicht halten lassen und die etwas dagegen tun wollen.
- die Beispiele suchen, wie mit interkommunaler Zusammenarbeit den wachsenden Herausforderungen und Aufgaben bei der Sicherung der Daseinsvorsorge begegnet werden kann und welche neuen Wege sie gehen könnten.
- deren Tagesgeschäft strategische Überlegungen in den Hintergrund drängt und die Anregungen suchen, wie sie sich gemeinsam mit anderen stärker strategischen Fragen widmen können.
Die Veröffentlichung ist im Rahmen des Verbundvorhabens "Lebenswerte Kleinstädte im demografischen Wandel – Lebensqualität erhalten durch ein sektorenübergreifendes interkommunales Entwicklungsmanagement" (LebensWert) in Kooperation mit dem ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung, COOPERATIVE Infrastruktur und Umwelt sowie der Kreisstadt Eschwege entstanden. Das Vorhaben wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Fördermaßnahme "Kommunen innovativ" gefördert.
Weitere Informationen
Dipl.-Soz. Jan Hendrik Trapp
+49 30 39001-210
trapp [at] difu [dot] de (trapp[at]difu[dot]de)
Robert Riechel
+49 30 39001-211
riechel [at] difu [dot] de (riechel[at]difu[dot]de)
Ass.iur. Stefanie Hanke, LL.M
+49 30 39001-157
hanke [at] difu [dot] de (hanke[at]difu[dot]de)