Kinder und Sicherheit
Der öffentliche Raum ist für Kinder und Jugendliche der wichtigste Spiel- und Freizeitort außerhalb der eigenen Wohnung. Die Möglichkeit, sich das eigene Wohnumfeld und Quartier selbst „erobern“ zu können, ist ein wichtiges Element ihrer Entwicklung. Gleichzeitig sind Kinder eine der verletzlichsten Bevölkerungsgruppen im öffentlichen Raum und die unbeaufsichtigte Mobilität von Kindern hat in den letzten 50 Jahren deutlich abgenommen. Häufig entscheidet die von den Eltern wahrgenommene Sicherheit, wie viel Freiheit sie ihren Kindern zur selbstbestimmten Raumeroberung lassen – aber auch die Kinder selbst müssen sich trauen, sich eigenständig im Quartier zu bewegen. Dieses Feld der subjektiven Sicherheit von Kindern und Jugendlichen ist bisher jedoch kaum erforscht.
Das Deutsche Institut für Urbanistik hat sich erfolgreich mit dem Projekt INERSIKI für die BMBF-Fördermaßnahme „Anwender – Innovativ: Forschung für die zivile Sicherheit“ beworben. Gemeinsam mit dem Landeskriminalamt Berlin, dem Institut für Psychologie der Universität Hildesheim und dem Kinder- und Jugendbüro Steglitz-Zehlendorf von Berlin wird in den nächsten zwei Jahren daran gearbeitet, passgenaue Methoden für Polizei und Jugendhilfe zu entwickeln, mit denen die Sicherheitsbelange von Kindern in öffentlichen Räumen besser und zielgruppengerechter als bisher erfasst werden können. Erforderlich sind Methoden, die Kinder ansprechen und gleichzeitig das sensible Thema eigener Unsicherheitserfahrungen aufarbeiten können. Gesamtziel des Vorhabens ist es, die Sicherheitslage und das Sicherheitsgefühl für Kinder und Jugendliche im urbanen Raum zu verbessern.