Alle Flächen im Netz? Nutzung von IuK-Anwendungen zur Erschließung und Vermarktung von Gewerbeimmobilien
Alle Flächen im Netz?
Difu-Umfrage: Nutzung von IuK-Anwendungen zur Erschließung und Vermarktung von Gewerbeimmobilien
Die Erschließung und Vermarktung von Gewerbeimmobilien gehört zu den wichtigen Aufgaben der kommunalen Wirtschaftsförderung. Neben den klassischen Gewerbeflächen auf der „grünen Wiese“ betrifft dies zunehmend auch untergenutzte Gewerbeareale sowie Industrie- und Gewerbebrachen. Eine wichtige Rolle bei der Aktivierung und Wiedernutzung dieser Gewerbeflächenpotenziale spielen neben planerischen und finanziellen Aspekten die verwaltungsinterne Kommunikation sowie der intensive Informationsaustausch mit Flächeneigentümern, standortsuchenden Unternehmen sowie der Immobilienwirtschaft. Welche Rolle dabei IuK-Anwendungen wie z.B. geographische Informationssysteme oder kommunale Gewerbeimmobilienportale spielen, beantwortet ein neues Difu-Paper.
In der Veröffentlichung werden die Ergebnisse einer Umfrage zur IT-gestützten Erfassung und Vermarktung von Gewerbeimmobilien in deutschen Kommunen vorgestellt. Ergänzt werden diese um die Darstellung ausgewählter kommunaler und regionaler Lösungen. Dabei wurden verschiedene Aspekte untersucht:
- Breite des Datenangebots: Inwiefern werden in Kommunen auch Baulücken, untergenutzte Gewerbeareale oder Industrie- und Gewerbebrachen, die sich oftmals nicht in kommunalem Besitz befinden, erfasst und vermarktet?
- Interaktionsmöglichkeiten: Eine funktionale Nutzeroberfläche bietet Nachfragern z.B. die kartographische Objektsuche oder geeignete Exportmöglichkeiten für Suchergebnisse. Für Anbieter bestehen (unter Umständen automatisierte) Möglichkeiten zur eigenständigen Dateneingabe und -pflege.
- Verwaltungsinterne Vernetzung: Inwiefern erfolgt durch eine ämterübergreifende Erfassung, Pflege und Nutzung der Immobiliendaten (z.B. Wirtschaftsförderung, Stadtplanung oder Liegenschaftsamt) ein interner Austausch des Immobilienwissens?
- Externe Vernetzung: Sind die Daten der kommunalen IT-Lösung Teil eines regionalen Verbundes oder fließen in überregionale, kommerzielle Immobilienplattformen ein?
Die Umfrageergebnisse und Fallstudien verdeutlichen, dass die deutschen Kommunen in den letzten Jahren beachtliche Aktivitäten zur IT-gestützten Erfassung und Vermarktung von Gewerbeimmobilien entfaltet haben. So erfassen fast alle befragten Kommunen ihre eigenen Gewerbeflächen computergestützt. Vielfach erfolgt auch die Erfassung von Brachen und untergenutzten Gewerbearealen privater Eigentümer. Jedoch sind die entwickelten Systeme nicht in allen untersuchten inhaltlichen, technischen und organisatorischen Dimensionen gleichermaßen leistungsfähig. Spezifische Stärken und Schwächen spiegeln auch die unterschiedlichen (immobilien-)wirtschaftlichen Ausgangsbedingungen, politischen Zielsetzungen sowie finanziellen und personellen Ressourcen wider, die in den untersuchten Kommunen anzutreffen sind.
Kommunalumfrage und Fallstudien sind Teil des Projekts „Flächen ins Netz (FLITZ)“, in dem das Difu noch bis Ende 2009 zusammen mit des Gesellschaft für angewandte Kommunalforschung (GEFAK) und der Stadt Gera die Möglichkeiten von E-Government für die Aktivierung von Gewerbeflächenpotenzialen erforscht. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Förderschwerpunkts REFINA unterstützt.
Weitere Informationen
Dipl.-Verw. Wiss. Daniel Zwicker-Schwarm
Telefon: 030/39001-154
E-Mail:
zwicker-schwarm [at] difu [dot] de (zwicker-schwarm[at]difu[dot]de)
Dr. rer. pol. Busso Grabow
Telefon: 030/39001-248
E-Mail:
grabow [at] difu [dot] de (grabow[at]difu[dot]de)