Resilienzstrategie: Katastrophenschutz, Feuerwehr
Pressemitteilung

Bewertung zur Umsetzung der Deutschen Resilienzstrategie veröffentlicht

Die Nationale Plattform Resilienz hat ihren Bericht zur Umsetzung der Deutschen Resilienzstrategie 2022–2025 veröffentlicht. Das Difu wirkte im Umsetzungsbeirat mit. Der Bericht zeigt Fortschritte, aber auch deutlichen Handlungsbedarf bei Führung, Koordination und Finanzierung.

Berlin. Die Nationale Plattform Resilienz hat am 28. November 2025 den umfassenden Bericht „Die Umsetzung der deutschen Resilienzstrategie (2022–2025). Eine Bewertung der Nationalen Plattform Resilienz“ veröffentlicht. Die Analyse zieht eine erste Bilanz über die Fortschritte der Bundesregierung seit 2022, zeigt jedoch zugleich, dass die Resilienzpolitik in Deutschland in nahezu allen Handlungsfeldern deutlich beschleunigt werden muss.

Auch das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) war an der Erstellung des Berichts beteiligt: Difu-Wissenschaftler Jan Trapp ist Mitglied im Umsetzungsbeirat der Nationalen Plattform Resilienz und brachte insbesondere Perspektiven und Expertise zum kommunalen Krisenmanagement und zu Infrastruktursystemen (KRITIS) ein.

Der Bericht würdigt, dass der Ausbau von Warnsystemen und die verstärkten Investitionen in die Katastrophenvorsorge bereits wichtige Impulse gesetzt haben. Gleichzeitig zeigt die Bewertung, dass zentrale strukturelle Herausforderungen weiterhin ungelöst sind. So bestehen Defizite bei der Koordination zwischen Bund, Ländern und Kommunen, bei der Führungsverantwortung auf Bundesebene sowie bei einer verlässlichen finanziellen Ausstattung. Auch die Fortschrittsmessung und die systematische Berücksichtigung vulnerabler Gruppen bleiben unzureichend. Insgesamt komme Deutschland bei der Umsetzung seiner Resilienzstrategie zwar voran, aber noch nicht mit der erforderlichen Konsequenz und Geschwindigkeit.

Die Nationale Plattform Resilienz empfiehlt daher, Strategie und Qualitätssicherung kontinuierlich zu überprüfen und weiterzuentwickeln, Maßnahmen klar zu priorisieren, Kooperation und gesellschaftliche Beteiligung zu stärken und für stabile, langfristige Finanzierungsgrundlagen zu sorgen, damit Resilienzpolitik nicht von Einzelinitiativen, Zufällen oder kurzfristigen Haushaltslagen abhängt.

„Der Bericht zeigt deutlich, dass Deutschland zwar wichtige Fortschritte erzielt hat, aber weiterhin grundlegende strukturelle Veränderungen braucht. Resilienz entsteht dort, wo staatliche Ebenen verlässlich zusammenarbeiten, wo Kommunen handlungsfähig sind und wo Menschen aktiv eingebunden werden. Entscheidend ist jetzt, dass Bund, Länder und Kommunen den eingeschlagenen Weg gemeinsam und mit deutlich mehr Verbindlichkeit und Tempo weitergehen“, so Jan Trapp, Teamleiter im Forschungsbereich Infrastruktur, Wirtschaft und Finanzen des Difu.

Der Bericht wurde in einem breit angelegten Beteiligungsprozess erarbeitet, in den Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft, Medien, Kultur, Bildung, Zivilgesellschaft sowie die Kommunalen Spitzenverbände eingebunden waren. Federführend war der Umsetzungsbeirat der Nationalen Plattform Resilienz; die Nationale Kontaktstelle für die deutsche Resilienzstrategie koordinierte den Prozess.


Der Text ist selbstverständlich frei zur Weiternutzung. Über einen Veröffentlichungshinweis an presse [at] difu [dot] de würden wir uns sehr freuen.

Kurzinfo: Deutsches Institut für Urbanistik
Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) ist als größtes Stadtforschungsinstitut im deutschsprachigen Raum die Forschungs-, Fortbildungs- und Informationseinrichtung für Städte, Kommunalverbände und Planungsgemeinschaften. Ob Stadt- und Regionalentwicklung, kommunale Wirtschaft, Städtebau, soziale Themen, Umwelt, Verkehr, Kultur, Recht, Verwaltungsthemen oder Kommunalfinanzen: Das 1973 gegründete unabhängige Berliner Institut – mit einem weiteren Standort in Köln (Bereich Umwelt) – bearbeitet ein umfangreiches Themenspektrum und beschäftigt sich auf wissenschaftlicher Ebene praxisnah mit allen Aufgaben, die Kommunen heute und in Zukunft zu bewältigen haben. Der Verein für Kommunalwissenschaften e.V. ist alleiniger Gesellschafter des in der Form einer gemeinnützigen GmbH geführten Forschungsinstituts.

Kontakt

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trapp [at] difu [dot] de

Sybille Wenke-Thiem
+493039001209
wenke-thiem [at] difu [dot] de

Cover: Bericht_NP_Resilienz_2025

Cover der Publikation: Die Umsetzung der deutschen Resilienzstrategie (2022-2025). Eine Bewertung der Nationalen Plattform Resilienz