Marktanalyse: Stoffströme in der Abfallwirtschaft
In der Abfallwirtschaft ist es in den letzten Jahren zu einem Paradigmenwechsel gekommen. Abfall wird heute immer stärker als Ressource betrachtet. Die Rückführung von Abfallstoffen in den Wirtschaftskreislauf geht in der Regel mit einem ökologischen und ökonomischen Nutzen einher. Deshalb ist davon auszugehen, dass auch zukünftig neue Gestaltungsspielräume an der Schnittstelle Abfall- und Ressourcenwirtschaft entstehen werden. Durch die Aufrechterhaltung und den Ausbau des lokalen Stoffstrommanagements können Kommunen in diesem Prozess eine wichtige Rolle einnehmen. Doch ist es für viele Kommunen schwierig, einen Überblick über das gesamte Marktgeschehen zu erhalten. Die Frage in welchen Bereichen das kommunale Stoffstrommanagement ausgebaut oder optimiert werden soll, kann somit häufig nicht klar beantwortet werden.
Ziel der Kurzstudie war es, eine Marktanalyse zu verschiedenen Stoffströmen durchzuführen, um kommunale Potenziale und mögliche Perspektiven für eine Optimierung oder den Ausbau des Stoffstrommanagements aufzuzeigen. Im Fokus standen hierbei Aspekte wie vorhandene Sammel- und Managementsysteme, die Akteure, die Stoffstrombilanzen und das Marktgeschehen. Des Weiteren wurden Empfehlungen für mögliche Systemoptimierungen gegeben.
Es konnte festgestellt werden, dass große Anteile des Aufkommens verschiedener Stoffströme (z. B. Altpapier) bereits über Kommunen eingesammelt werden. Allerdings sind auch bei den bestehenden Systemen noch Optimierungsmöglichkeiten zur Erhöhung der Sammelmengen vorhanden. Des Weiteren kann in vielen Kommunen das Stoffstrommanagement weiter entwickelt und ausgebaut werden, um die ökologischen und ökonomischen Potenziale von Einzelstoffströmen (z. B. Altholz, Biomasse) zu erfassen. Zu beachten ist jedoch, dass die Berücksichtigung lokaler Besonderheiten und Rahmenbedingungen einen wesentlichen Einfluss auf die Entscheidungsfindung zum Ausbau des Stoffstrommanagements hat und daher kein Modell auf alle Kommunen übertragbar ist. Insgesamt wird den Kommunen eine Fokussierung auf die Stoffströme Altpapier, Kunststoffe, Elektro(nik)altgeräte (Sammelgruppen 1, 3b und 5), Altholz, Biomasse und Metalle empfohlen.