Foto: Rotes Tastentelefon, hergestellt in der DDR
Infrastruktur

Telekommunikation (Tk) in den neuen Bundesländern

Im Rahmen des Schwerpunktprogramms der Deutschen Forschungsgemeinschaft "Technologischer Wandel und Regionalentwicklung in Europa" hat das Deutsche Institut für Urbanistik zusammen mit dem Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT) die räumlichen und ökonomischen Wirkungen der Telekommunikation (Tk) in den neuen Bundesländern am Beispiel ausgewählter Wirtschaftsbranchen in vier Fallstudienregionen untersucht: dem ländlichen Raum Waren/Neustrelitz, der Grenzregion Frankfurt (Oder)/Eisenhüttenstadt, dem Ballungsraum Leipzig und dem Industrieband Eisenach/Gotha/Erfurt/Weimar.

Durch mangelhafte wirtschaftsnahe Infrastruktur, zu der auch die Ausstattung mit Tk-Möglichkeiten zählt, wurde die Wirtschaftsentwicklung in Ostdeutschland anfangs erheblich behindert. Mit einem groß angelegten Investitionsprogramm wurde und wird die Tk-Infrastruktur ausgebaut. Das Tk-Angebot, insbesondere was Telefon- und Faxversorgung betrifft, hat sich damit entscheidend verbessert. Vor allem im Bereich der für innovative, technologieorientierte kleine und mittlere Unternehmen und Neugründer wichtigen Datenkommunikation bestanden aber noch Versorgungslücken.



Bei der Einführung neuer Tk-Technologien konnten keine grundsätzlichen Unterschiede zwischen west- und ostdeutschen Klein- und Mittelbetrieben festgestellt werden. Das Spektrum betrieblicher Hemmfaktoren reichte von Technikinkompatibilitäten und Kostenproblemen über fehlende organisatorische Voraussetzungen bis hin zu sozialen Barrieren bei der Techniknutzung.



Im Rahmen der Standortwahl stellte die Tk-Versorgung zwar eine notwendige, aber nicht hinreichende Ausstattungsvoraussetzung dar. Die Tk hat die nachholende Suburbanisierung von Wohn- und Arbeitsstätten in Ostdeutschland nachhaltig unterstützt. Die ohnehin durch unklare Eigentumsverhältnisse, Verkehrsprobleme usw. belasteten Innenstadtlagen waren durch eine mangelhafte Tk-Versorgung zusätzlich benachteiligt. Die frühzeitige Versorgung der Unternehmen mit Telefonanschlüssen war abhängig von der kleinräumlichen Lage der Betriebsstandorte und den unterschiedlichen fernmeldetechnischen Gegebenheiten in den einzelnen Anschlußbereichen.



Dies sind einige der wichtigsten Ergebnisse des Projekts, dessen empirische Basis eine Vielzahl von Expertengesprächen, eine umfangreiche schriftliche Unternehmensbefragung und vier regionale Fallstudien (Waren/Neustrelitz, Frankfurt(O.)/Eisenhüttenstadt, Leipzig und Eisenach/Gotha/Erfurt/Weimar waren.



Die Untersuchung wurde zusammen mit dem Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (ITZ) im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms "Technologischer Wandel und Regionalentwicklung in Europa" durchgeführt.

Projektleitung
Dr. Holger Floeting
Dr. Busso Grabow
Beate Schulz M.A.
Telekommunikation (Tk) in den neuen Bundesländern
bis
Telekommunikation
Infrastruktur, Wirtschaft und Finanzen
Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT)

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