Zukunftsimpulse für dezentrale Kooperation
Globale Herausforderungen benötigen lokale Lösungen – und diese benötigen Partnerschaften. Denn Partnerschaften ermöglichen strategische Kooperationen, die eine nachhaltige Entwicklung fördern. Durch die effiziente Bündelung von Ressourcen und einem spezifischen Wissenstransfer, erreichen neue Nachhaltigkeitskonzepte in den Kommunen so schneller die praktische Umsetzung. Gleichzeitig sensibilisieren Partnerschaften für die globalen Auswirkungen lokalen Handelns und legitimieren so das strategische Nachhaltigkeitsengagement vor Ort. Sie stärken nicht nur die kommunale Entwicklungspolitik, sondern fördern auch zivilgesellschaftliche Beteiligung und internationale Solidarität.
Obwohl die Entwicklungszusammenarbeit als freiwillige kommunale Leistung gilt, sind die vielfältigen Erwartung an das globale Engagement der Städte, Landkreise und Gemeinden hoch. Deutsche Kommunen sind bereits seit den 1960er Jahren Akteur:innen in der Entwicklungszusammenarbeit und weltweit gefragte Partner:innen für Wissensaustausch. Heute sind nahezu alle Kommunen mit mehr als 50.000 Einwohner:innen entwicklungspolitisch aktiv. Diese und viele weitere engagieren sich vor Ort beispielsweise in der Informations- und Bildungsarbeit für eine nachhaltige Entwicklung, Projekte zur fairen öffentlichen Beschaffung oder in der Strategieentwicklung zur Umsetzung der Agenda 2030 auf kommunaler Ebene. Die konkrete Ausgestaltung von City-to-City-Partnerships bleibt jedoch oft vage und bezeichnet alle möglichen Formen von Beziehungen zwischen lokalen Behörden auf jeder Ebene in zwei oder mehr Ländern, die in Angelegenheiten von gemeinsamem Interesse zusammenarbeiten. Für die verschiedenen Formen von bi-, tri- und multilateraler Zusammenarbeit gibt es zudem nur wenige empirische Belege für die Wirksamkeit. Darüber hinaus liegt der Fokus von Studien oftmals auf Wissenstransfer und institutioneller Unterstützung, sie vernachlässigen aber häufig die Frage der Governance.
Das Projekt „Zukunftsimpulse für dezentrale Kooperation“ im Auftrag der GIZ setzt hier an: Ziel ist es, innovative Governance-Konzepte für nachhaltige Entwicklung durch kommunale Partnerschaften und internationale Beziehungen zu identifizieren, für verschiedene Kommunaltypen zu bewerten und weiterzuentwickeln. Mittels Befragungen, Dokumentenanalysen und Fokusgruppen entwickelt das Difu-Projektteam Empfehlungen für neue sowie angepasste Formen und Modelle für internationales Engagement, die sich an Kommunen und insbesondere auch an kleinere Kommunen oder kommunale Unternehmen richten.