
Was ist eigentlich ... Hitzevorsorge?
Hitzevorsorge – auf kommunaler Ebene auch als Hitzeschutz oder Hitzeprävention bezeichnet – bezieht sich auf strategische Maßnahmen und Konzepte, die Städte, Gemeinden und Landkreise entwickeln und umsetzen, um die menschliche Gesundheit und Infrastrukturen während Hitzeperioden zu schützen. Hitze ist ein zentrales gesundheitliches Risiko des Klimawandels. Besonders betroffen sind verdichtete innerstädtische Bereiche, die häufig deutlich höhere Temperaturen aufweisen als das weniger bebaute und versiegelte Umland. Die kommunale Ebene spielt eine entscheidende Rolle bei der Prävention von hitzebedingten Gesundheitsproblemen im Alltag der Stadtbewohner:innen. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Kleinkinder und Personen mit Vorerkrankungen. Einrichtungen für diese vulnerablen Gruppen sind dem entsprechend ebenfalls stark von Hitze betroffen.
„Kommunale Hitzevorsorge ist auch eine Frage der sozialen Gerechtigkeit, da vulnerable und sozial benachteiligte Menschen zuerst und in besonderem Maße unter Hitze leiden.“
Ein zentrales Instrument der kommunalen Hitzevorsorge sind Hitzeaktionspläne (HAPs). HAPs dienen der Vorbereitung auf Hitzewellen und steuern das Vorgehen während extremer Hitze. Dazu gehören kurzfristige Maßnahmen zur Bewältigung akuter Hitzeereignisse wie die Verteilung von Trinkwasser an öffentlichen Plätzen, mittelfristige Maßnahmen wie Öffentlichkeitsarbeit sowie langfristige Maßnahmen wie bauliche Veränderungen in Städten. Um Maßnahmen wirksam zu priorisieren, ist es wichtig, Risikogebiete und Risikogruppen anhand klimatischer, stadtstruktureller und sozialer Merkmale zu identifizieren. Effektive Hitzevorsorge erfordert daher die Einbindung verschiedener kommunaler Ämter und Bereiche, wie Gesundheit, Umwelt, Stadtplanung, Bevölkerungsschutz und Soziales. Kommunen sind zudem auf die Kooperation mit externen Akteuren wie Pflegediensten, Apotheken und sozialen Einrichtungen angewiesen.
Vorabveröffentlichung aus: Difu-Magazin Berichte 2/2025