
Wirtschaftsverkehr nachhaltig gestalten (WiNa)
Sie möchten den Wirtschaftsverkehr in Ihrer Kommune nachhaltiger gestalten? Das Difu startet 2025 ein neues Städteprojekt. Kommunen, die aktiv an Lösungen arbeiten möchten, können dabei sein.
Immer mehr Kommunen identifizieren die Umgestaltung des urbanen Wirtschaftsverkehrs als einen bedeutenden Hebel zur Erreichung kommunaler Ziele und der gesetzlich vorgegebenen Klimaschutzziele, bis 2030 ihre City-Logistik CO2-frei zu gestalten. Während in Bezug auf den Wirtschaftsverkehr bislang vor allem Verkehrssicherheit und Verkehrsbelastungen im Fokus standen, gewinnen Aspekte wie die Lebensqualität in Städten und die Reduktion von Lärm- und Schadstoffemissionen zunehmend an Bedeutung. Aktuelle Entwicklungen, wie der boomende Online-Handel und auch daraus resultierend, ein prognostiziertes Wachstum des Wirtschaftsverkehrs um über 30 Prozent in den nächsten 15 Jahren, neue gesetzliche Vorgaben, wie beispielsweise das im September 2024 verabschiedete Postgesetz und der auch in der Logistikbranche zunehmende Arbeitskräftemangel, erfordern von Kommunen, den Wirtschaftsverkehr neu in den Blick zu nehmen und strategisch und zukunftsfähig zu gestalten. Gemeint ist damit, die Mobilität von Gütern und Dienstleistungen so zu organisieren, dass sie langfristig tragfähig ist, Ressourcen schont und negative Auswirkungen auf die Umwelt sowie die Gesellschaft minimiert.
Das Städteprojekt ist dieser nachhaltigen und zukunftssicheren Umgestaltung des urbanen Wirtschaftsverkehrs gewidmet. Es unterstützt die teilnehmenden Kommunen dabei, den Wirtschaftsverkehr konzeptionell zu erfassen und systematisch im städtischen Verkehr mitzudenken. Auf der Umsetzungsebene werden konkrete Maßnahmen, rechtliche Rahmenbedingungen und kommunale Handlungsspielräume aufgezeigt. Zentrale Themen sind Liefer- und Ladezonen, Handwerkerverkehre und Handwerkerparken, Wirtschaftsverkehr im Kontext von Verkehrsberuhigung, Logistikflächen für Bündelungskonzepte: Urban Consolidation Hubs und Mikro-Depots, der Rechtsrahmen für nachhaltige Logistik, Wirtschaftsverkehr als kommunale Aufgabe, die Rolle der Wirtschaftsverkehrsbeauftragten sowie der Wirtschaftsverkehr auf der letzten und der vorletzten Meile. Die Themen werden in Absprache mit den beteiligten Kommunen angepasst und konkretisiert.
Das Städteprojekt „Wirtschaftsverkehr nachhaltig gestalten“ dient der systematischen und vergleichenden Bestandsaufnahme kommunaler Erfahrungen und Maßnahmen rund den Wirtschaftsverkehr, einschließlich der Vor- und Nachteile der lokalen Praktiken und Vorgehensweisen.
Das Städteprojekt „Wirtschaftsverkehr nachhaltig gestalten“ unterstützt und begleitet die beteiligten Kommunen bei der Reflexion und Weiterentwicklung ihres Umgangs mit Wirtschaftsverkehren und nachhaltiger Logistik.
Wir suchen Kommunen, die die Herausforderung, den Wirtschaftsverkehr nachhaltiger zu gestalten, annehmen wollen und Interesse daran haben, gemeinsam gute und praktikable Lösungswege zu finden und deren Umsetzung vor Ort voranzutreiben.
Das Projekt setzt sich aus zwei Modulen zusammen, die aufeinander aufbauend von den beteiligten Städten gebucht werden können. Das Basismodul dient der Wissensvermittlung und dem Erfahrungsaustausch und besteht aus fünf Workshops. Das optional wählbare Vertiefungsmodul beinhaltet eine Kommunalanalyse zu einer von der teilnehmenden Kommune selbstgewählten Fragestellung.
Am Basismodul nehmen alle Kommunen teil. Es besteht aus fünf Workshops zu relevanten Aspekten rund ums Thema „Wirtschaftsverkehr nachhaltig gestalten“. Die Workshops dienen der Wissensvermittlung und bieten den beteiligten Kommunen eine Plattform für Reflexion und Erfahrungsaustausch. Exklusivität und Passgenauigkeit werden dadurch gesichert, dass die Themen- und Schwerpunktsetzungen in Abstimmung mit den beteiligten Kommunen erfolgen. Damit wird sichergestellt, dass ein intensiver Austausch und ergebnisorientierter Diskussionsprozess durchgeführt werden kann, denn es geht immer um Fragen, die die Beteiligten in ihrem alltäglichen Handeln betreffen. Alle Workshops werden von Difu-Wissenschaftler*innen inhaltlich konzipiert, durchgeführt und dokumentiert. Wo nötig, werden externe Referent*innen eingeladen, dies können zum Beispiel Expert*innen aus Best-Practise-Kommunen sein oder Jurist*innen. Bei Bedarf wird der Austausch phasenweise in kleineren Gruppen geführt, da vermutlich nicht jedes Thema für alle Kommunen von Interesse ist. Zwei Workshops zu Beginn und am Ende des Projekts finden in Präsenz am Difu in Berlin statt (Dauer jeweils ca. 6 Stunden). Drei Workshops werden online durchgeführt, um sie gut in den Arbeitsalltag integrieren zu können (ca. 3 Stunden Dauer). Pro Kommune können bis zu zwei Personen an den Workshops teilnehmen.
Im Vertiefungsmodul geht das Difu auf die Situation und Problemlage zum Wirtschaftsverkehr in der jeweiligen Kommune ein und erarbeitet Lösungsvorschläge und Handlungsempfehlungen. Die Bestandteile des Vertiefungsmoduls werden mit den interessierten Kommunen jeweils gesondert abgestimmt. Im Rahmen der Kommunalanalyse sind unter anderem folgende Bausteine möglich:
- Thematische, lokal spezifische Vertiefung eines Themas aus dem Basismodul, beispielsweise zum flächendeckenden Umgang mit Liefer- und Ladezonen bzw. dem Handwerksverkehr, in Form von Interviews mit ausgewählten Stakeholdern und einem Präsenz-Workshop vor Ort
- Stadtbezogene Workshops mit kommunalpolitischen Vertreter*innen, Angehörigen der Verwaltung und der Zivilgesellschaft zur Vermittlung von Wirkungszusammenhängen, Instrumenten, dem Rechtsrahmen sowie gelungenen Lösungen in anderen Kommunen
- Ausgewählte Fallstudien, beispielsweise zur Wirkung von bestimmen Maßnahmen im Bereich der City-Logistik
- Planspiele mit verschiedenen Stakeholdern zur Umsetzung von vorab definierten Maßnahmen.
- Kurzbericht zum Thema des Vertiefungsmoduls. In diesem Bericht wird das städtische Vorgehen aufbereitet, eingeordnet und durch Handlungsoptionen ergänzt.
Die Ergebnisse des Städteprojekts werden in einer Publikation aufgearbeitet. Das Difu wird Schlussfolgerungen und Empfehlungen zur nachhaltigen Gestaltung des Wirtschaftsverkehrs erarbeiten und veröffentlichen. Neben einem systematischen und vergleichenden Überblick über das Vorgehen in den beteiligten Kommunen und den Forschungsstand würdigt die Difu-Veröffentlichung die Ansätze der am Vertiefungsmodul beteiligten Kommunen. Vertrauliche und sensible Informationen aus einzelnen Städten bleiben dabei gewahrt und werden im Einzelfall nur in einer Form aufbereitet, die keine Rückschlüsse auf die Herkunft zulassen.
Das Projekt ist ein Kooperationsvorhaben der beteiligten Städte und des Difu. Es ist modular aufgebaut und umfasst ein Basis- und ein Vertiefungsmodul. Am Basismodul nehmen alle Kommunen teil. Das Vertiefungsmodul ist optional buchbar. Die Städte beteiligen sich anteilig entsprechend der gewählten Module. Die im Folgenden aufgeführten Kosten orientieren sich an der Mitwirkung von zehn Kommunen. Sofern mehr als 10 Kommunen mitwirken, reduzieren sich die je anteiligen Kosten. Die Kosten variieren zwischen Difu-Zuwenderstädten und Nicht-Zuwendern.
- Basismodul:
Difu-Zuwenderstädte: ca. 8.400 Euro/netto (plus 7% MWSt.)
Nicht-Zuwender: ca. 9.700 Euro/netto (plus 7% MWSt.) - Vertiefungsmodul (optional):
Difu-Zuwenderstädte: ca. 18.500 Euro/netto (plus 7% MWSt.)
Nicht-Zuwender: ca. 21.300 Euro/netto (plus 7% MWSt.) - Bei Beteiligung an beiden Modulen ergeben sich somit folgende Kosten:
Difu-Zuwenderstädte: ca. 26.900 Euro/netto (plus 7% MWSt.)
Nicht-Zuwender: ca. 31.000 Euro/netto (plus 7% MWSt.)
Ressourcenaufwand für die beteiligten Kommunen: Jede Kommune benennt bis zu zwei Ansprechpartner*innen. Sie nehmen an der Fortbildungsreihe teil, stehen für kleinere Beiträge im Rahmen der Workshops des Basismoduls zur Verfügung oder unterstützen mit Kontakten und Informationen vor Ort im Vertiefungsmodul. Darüber hinaus sind keine weiteren personellen Ressourcen erforderlich.
Die Teilnahme ist für die Städte von mehrfachem Nutzen:
- Sie bekommen eine auf Ihre Bedürfnisse und Fragestellungen zugeschnittene Fortbildungsreihe.
- Sie lernen mit- und voneinander im interkommunalen Austausch.
- Sie erhalten einen systematischen Überblick über Forschungsstand und Status quo der kommunalen Praxis.
- Sie reflektieren ihren lokal spezifischen Umgang mit Waren-, Güter- und Dienstleistungsverkehren.
- Sie erhalten einen Abschlussbericht, in dem Forschungsstand, Status quo und die jeweiligen Perspektiven der teilnehmenden Kommunen betrachtet werden.
- Sie erhalten einen exklusiven Kurzbericht zum Thema des Vertiefungsmoduls. In diesem Bericht wird das städtische Vorgehen aufbereitet und eingeordnet. Der Kurzbericht enthält Empfehlungen für passgenaue Lösungsansätze und kann zur Neugestaltung des Wirtschaftsverkehrs in der Stadt genutzt werden. (Nur Vertiefungsmodul)
Laufzeit: 18 Monate, April 2025-September 2026
Beteiligte: 10 – 15 Kommunen; bis zu zwei Personen pro Kommune
Kosten Difu-Zuwenderstädte: ca. 8.400 – 26.900 Euro/netto (plus 7% MWSt.)
Kosten Nicht-Zuwender: ca. 9.700 – 31.000 Euro/netto (plus 7% MWSt.)
Kontakt: Anne Klein-Hitpaß, klein-hitpass [at] difu [dot] de, 030.39001-264