Symbolbild Schwammstadt
Glossar

Was ist eigentlich ... Schwammstadt?

Begriffe aus der kommunalen Szene - einfach erklärt

Der Begriff der „Schwammstadt“ bezeichnet in der Stadtplanung ein Konzept, bei dem Regenwasser möglichst nicht einfach über die Kanalisation in Kläranlagen abgeleitet, sondern zwischengespeichert wird, vor Ort versickert, oder verdunstet. Eine Schwammstadt ist also eine Stadt, die Wasser „wie ein Schwamm“ aufnehmen kann, wenn viel da ist und zeitverzögert wieder abgeben kann, wenn es benötigt wird.


Bei Starkregen ist es oft nicht möglich, das gesamte Regenwasser über die Kanalisation aufzunehmen und abzuleiten. Da viele Städte dicht bebaut und stark versiegelt sind, läuft das Wasser dann unkontrolliert an der Oberfläche ab, und es können lokale Überflutungen entstehen. Gleichzeitig kommt es immer häufiger zu langen Hitze- und Dürrephasen, dann fehlt wiederum Wasser – zum Beispiel zur Bewässerung von Stadtbäumen.


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„Eine Schwammstadt reduziert das Überflutungsrisiko und Überlastungen des Kanalnetzes. Gleichzeitig wirkt sie gegen Wasserarmut und ist gut für Mikroklima und Diversität.“

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Mit vielen verschiedenen Maßnahmen kann der städtische Wasserkreislauf wieder einem natürlichen Wasserkreislauf angenähert werden. Dazu gehören Entsiegelung und die Schaffung von „blau-grüner Infrastruktur“: Grünflächen, straßenbegleitende Tiefbeete, Dach- und Fassadenbegrünung, die Installation von Rückhaltebecken, Versickerungsanlagen oder offene Wasserflächen.


Die Summe der dezentralen Maßnahmen reduziert bei Starkregen das Risiko von Überflutungen und einer Überlastung des Kanalnetzes. Sie trägt zudem zur Grundwasserneubildung durch Versickerung bei und hat positive Auswirkungen auf das Mikroklima und die Biodiversität.

 

Vorabveröffentlichung aus Difu-Magazin Berichte 3/2024