Sicherheitsrisiko Parken!

Jeder fünfte innerörtliche Unfall mit Personenschaden, bei denen zu Fuß Gehende und Radfahrende beteiligt sind, steht im Zusammenhang mit parkenden Autos. Zu den wesentlichen Ursachen zählen geöffnete Fahrzeugtüren („Dooring-Unfälle“) und Sichtbehinderungen durch parkende Fahrzeuge. Vor allem an Knotenpunkten, Einmündungen sowie Querungsstellen und -hilfen behindern illegal abgestellte Kraftfahrzeuge die Sichtbeziehungen zwischen den Verkehrsteilnehmenden. Sind neben dem Kfz-Verkehr auch Menschen, die zu Fuß gehen oder mit dem Rad fahren, involviert, sind diese ungeschützten Verkehrsteilnehmenden meist stark gefährdet.

Zugeparkte Straßen stellen allerdings nicht nur ein Sicherheitsrisiko dar. Sie beeinträchtigen auch die Arbeit von Polizei, Rettungsdiensten und Müllabfuhr und schränken damit die Funktionen einer Stadt ein. Trotzdem wird widerrechtliches Parken auf Geh- und Radwegen in Deutschland selten geahndet und die Bußgelder sind – auch nach der Anpassung der Straßenverkehrsordnung (StVO) im April 2020 – immer noch deutlich niedriger als im Ausland. Hinzu kommt, dass die Infrastruktur, die unter den Rahmenbedingungen und Leitbildern der „autogerechten Stadt“ vergangener Jahrzehnte entstanden ist, den heutigen Anforderungen an Sicherheit und Lebensqualität im öffentlichen Raum nicht mehr gerecht wird und oft mit ursächlich für schwere Unfälle ist. Die Verkehrsplanung steht vor der Herausforderung, diese Missstände zu beheben. Die Neuordnung des Parkens ist in diesem Fall eine der wirkungsvollsten Maßnahmen und maßgebliche Stellschraube.

Im Auftrag des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) setzt das Difu seine Seminarreihe 2023 fort.  Ziel der Reihe ist es, Kommunen und Landkreise für die Verkehrssicherheit des Rad- und Fußverkehrs im Zusammenhang mit den Gefährdungspotenzialen durch parkende Autos zu sensibilisieren. Aufgezeigt werden Unfallrisiken, Maßnahmen sowie Handlungsfelder im Zusammenhang mit dem ruhenden Verkehr.