Innenstädte als neue Orte produktiver Arbeit
Unter dem Begriff der „Produktiven Stadt“ wird seit einigen Jahren über die (Re-)Integration von Produktion in das städtische Gefüge debattiert. Urbane Produktion umfasst dabei nicht nur die Herstellung materieller Güter im engeren Sinne, sondern auch Dienstleistungen, die mit der Produktion von Gütern verknüpft sind, wie etwa die Kultur- und Kreativwirtschaft. In diesem Sinne sieht auch die Neue Leipzig-Charta die Innenstadtbereiche in einer umfassenden Transformation zu multifunktionalen Standorten. Diese sind geprägt von mehr Nutzungsvielfalt, mehr Grün, einer höheren Qualität der Ausstattung des öffentlichen Raums und auch von Unternehmen des produzierenden Gewerbes.
Die Förderung von Nutzungsmischung und Funktionsvielfalt in Innenstädten, Stadt- und Ortsteilzentren ist allerdings schon geraume Zeit ein wesentlicher Kern des Zentrenprogramms der Städtebauförderung. Ziel der Studie ist es, Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie sich traditionelle und neue Formen urbaner Produktion stadtverträglich integrieren lassen und welchen Beitrag sie zur Funktionsanreicherung von Innenstädten, Stadt- und Ortsteilzentren leisten (können).
Kern des vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) geförderten Projektes ist die vertiefende Analyse, Aufbereitung und Dokumentation von 20 ausgewählten Beispielen von Orten produktiver Arbeit in Innenstädten, Stadt- und Ortsteilzentren. Darauf aufbauend sollen Handlungsempfehlungen für die kommunale Praxis sowie Erkenntnisse für das städtebauliche Instrumentarium des Bundes abgeleitet werden. Das Difu führt das Projekt gemeinsam mit der Complan Kommunalberatung und dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie durch.