Sammlung von untypischen Elektroaltgeräten
Vielen Gebrauchsgegenständen sieht man auf den ersten Blick nicht an, dass es sich um Elektro- bzw. Elektronikaltgeräte handelt. Auch wenn die wesentliche Hauptfunktion in der Regel eine andere ist, besitzen sie elektrische oder elektronische Anteile und Funktionen. Diese Produkte (z.B. LED-Schuhe) nennt man dann „untypische Elektroaltgeräte“ (uEEAG). Viele dieser untypischen Elektroaltgeräte landen durch Unwissenheit häufig bei der Sammlung und Entsorgung bei den Alttextilien oder im Sperr- bzw. Restmüll. Diese Produkte fallen jedoch seit August 2018 in den offenen Anwendungsbereich des Elektrogesetzes (ElektroG) und müssen dementsprechend richtig entsorgt werden.
Ziel des Vorhabens war die Schaffung einer Wissensbasis für den Umgang mit untypischen Elektro- und Elektronikaltgeräten im offenen Anwendungsbereich des ElektroG. Dazu gehören Produkte mit integrierten elektrischen Funktionen, die Komponenten bzw. Bauteile enthalten, die unter den Geltungsbereich des ElektroG fallen. Ein weiteres Ziel war die Schaffung eines Überblicks über die in Verkehr gebrachten Mengen an untypischen Elektroprodukten in Deutschland. Aufgrund der unzureichenden Datenverfügbarkeit über diese Warengruppe erfolgte die Mengenabschätzung anhand von Szenarien. Außerdem wurden Informationen über die Zusammensetzung und Beschaffenheit von untypischen Elektroprodukten bzw. deren elektr(on)ischen und nicht- elektr(on)ischen Komponenten ausgewertet. Diese Analyse zielte insbesondere auf die Bewertung des Inventars an in diesen Produkten potenziell enthaltenen Schadstoffen und anderen Produkteigenschaften ab, die in der Entsorgungsphase Probleme bereiten können. Es wurden Vorschläge für die Minderung von Verlusten ressourcenrelevante Rohstoffe erarbeitet.
Auf dieser Grundlage entwickelte das Projekt Handlungsempfehlungen zur Verwirklichung einer optimierten Erfassung und Verwertung der untypischen Elektro(nik)altgeräte (auch „Cross-Over-EAG“). Die Informationen wurden in Form von Merkblättern, Flyern, Aushängen oder für die sozialen Medien aufbereitet und werden den Zielgruppen – auch Kommunen – zur Verfügung gestellt. Mit den Ergebnissen des Projekts sollen Kommunen bei der Identifikation von uEEAG in der Rücknahmepraxis und bei der Informationsbereitstellung unterstützt werden.