Resilienz
Konzeptionelle Potenziale für die sozial-ökologische Stadt- und Infrastrukturforschung
Forschungsverbund netWORKS, Bd. 36, 2020, 23 S., ISBN (online): 978-3-88118-669-8
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Inhalt
Um unerwünschte Folgen des Klimawandels für Städte und ihre Bewohner*innen zu vermindern, wird häufig gefordert, sich auf den Weg zur „Klimaresilienz“ zu begeben. Doch was ist darunter zu verstehen?
Das netWORKS-Paper "Resilienz" nähert sich dieser Frage über die Ideengeschichte des Resilienzkonzeptes an, das sich seit dem 19. Jahrhundert durch einige wissenschaftliche Disziplinen bewegt hat, von der technischen Physik über die Psychologie zur Ökosystem- und Nachhaltigkeitsforschung. Die Möglichkeiten und Grenzen, die das Resilienzkonzept aufweist, sind dargestellt. Möglichkeiten werden vor allem in dem analytischen Potenzial von Resilienz, Grenzen im unklaren Umgang mit dem Resilienzbegriff und seinem fehlenden normativen Charakter gesehen. Es wird entsprechend dafür plädiert, umfassende politische Strategien auf expliziten normativen Begriffen aufzubauen, etwa auf dem Konzept der Nachhaltigkeit oder dem Begriff der Klimagerechtigkeit. Innerhalb von politischen Entscheidungen, die sich an Nachhaltigkeit oder Klimagerechtigkeit orientieren, kann aber der Resilienz eine konkrete Rolle zugewiesen werden, um ihr analytisches Potenzial auszuschöpfen.
Akteure in Stadtplanung und Kommunalpolitik erhalten mit dieser Analyse neue und bessere Orientierungsmöglichkeiten, um zukunftsfähige und zugleich für die Bevölkerung attraktive Lösungen für den städtischen Umgang mit Wasser und blau-grünen Infrastrukturen zu entwickeln.
Die Publikation entstand im Forschungsvorhaben „Resilient networks: Beiträge von städtischen Versorgungssystemen zur Klimagerechtigkeit“ (netWORKS 4). netWORKS 4 wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in der Fördermaßnahme „Nachhaltige Transformation urbaner Räume“ des Förderschwerpunkts Sozial-ökologische Forschung gefördert. Forschungs- und Projektpartner waren das ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung, das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu), das Kompetenzzentrum Wasser Berlin, die Berliner Wasserbetriebe, die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz und die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen in Berlin sowie die Stadt Norderstedt und Ramboll Studio Dreiseitl.