zwischen Pflastersteinen wächst ein Grasbüschel
Glossar

Was ist eigentlich ... Boden-/Flächenversiegelung?

Begriffe aus der kommunalen Szene - einfach erklärt

Durch den Bau von Straßen, Gebäuden, Parkplätzen und auch unterirdischer Infrastruktur werden natürliche Böden oft nahezu luft- und wasserdicht abgedeckt bzw. verdichtet. Dies führt zur Bodenversiegelung bzw. Flächenversiegelung.

Eine Folge ist, dass Niederschläge nicht mehr vollständig in den Boden einsickern können und auch andere wichtige Austauschprozesse unterbunden werden. Zudem kann Regenwasser dann nicht wie geplant abfließen, was zu einer Überlastung der Kanalsysteme und nachfolgenden Überflutungen führen kann. Gleichzeitig kann Regenwasser nicht mehr ungehindert im Boden versickern und die wichtigen Grundwasservorräte auffüllen. Der behinderte Wasserfluss und die fehlende Flora führen dazu, dass solche Flächen gerade im Sommer nicht mehr zur Kühlung der Luft beitragen können, Hitzeinseln entstehen und das Stadtklima wird negativ beeinflusst. Entsiegelung kann daher einen Beitrag zur Klimaanpassung leisten.


"Unversiegelter Boden ist ein kostbares Gut, mit dem sehr sorgsam und verantwortungsbewusst umgegangen werden muss!"


Staatliche Institutionen haben im Rahmen der Raumordnung und Stadtplanung die Möglichkeit, der zunehmenden Versiegelung entgegenzuwirken. So kann eine Kommune beispielsweise über das Instrument des Bebauungsplans Steuerungsmöglichkeiten mit Blick auf die bebaute Fläche nutzen. Weitere Möglichkeiten bestehen durch gezieltes Flächenmanagement, die Entsiegelung von Flächen oder Brachflächenrecycling.

aus: Difu-Magazin Berichte 1/2019