Aktuelle Beiträge zur Kinder- und Jugendhilfe,

Kindererziehung zwischen elterlicher und staatlicher Verantwortung

6. Berliner Diskurs zur Jugendhilfe

Inhalt

"Notwendig ist die Stärkung der Erziehungsverantwortung der Eltern und eine Verbesserung des wechselseitigen Zusammenwirkens zwischen Eltern und Erziehungs- und Bildungsinstitutionen. Auch in diesem Bereich der Sozialpolitik muss der Grundsatz ‚Fordern und Fördern' umgesetzt werden."

(Aus dem Beitrag von Dr. Manfred Wienand, Beigeordneter für Soziales, Jugend und Gesundheit des Deutschen Städtetages, siehe S. 10)

Hintergrund für diesen Diskurs war die Tatsache, dass Familie in Deutschland immer noch weitgehend "Privatsache" ist und von ihr, das heißt insbesondere von den Frauen, die Vereinbarkeit von Erwerbsarbeit und Familie hergestellt werden muss. Zudem tragen Eltern mit Kindern erhebliche finanzielle Nachteile und unterliegen einem deutlich stärkeren Armutsrisiko gegenüber Menschen in anderen Lebensformen.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Auseinandersetzung mit den folgenden Fragen:

  • Wie wird das Familienleben attraktiver? Gibt es ein neues Konzept von Familie?
  • Was ist der Beitrag der Wirtschaft im Bereich der Kindertagesbetreuung zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf, wie sollte dieser aussehen?
  • Wer ist zuständig für die Erziehung von Kindern: die Mütter, die Familie, die Betriebe?
  • Brauchen wir einen Elternführerschein?
  • Welchen Beitrag leistet die Jugendhilfe für eine familienfreundliche Infrastruktur? Welche Angebote hält sie vor, wie werden diese in Anspruch genommen? Wie kann insbesondere auch Eltern geholfen werden, die durch ihre eigenen Ansprüche, alles richtig machen zu wollen, und den Ansprüchen der Gesellschaft überfordert sind?
  • Wie sehen gute Rahmenbedingungen für die von Bundesministerin Renate Schmidt eindringlich geforderte Allianz der Familie aus, in der Berufs- und Erwerbsarbeit vereinbar und Bildung, Betreuung und Erziehung von Kindern qualitativ gut gewährleistet sind, so dass sich ihnen Chancen auf eine wirkliche gesellschaftliche Teilhabe eröffnen?

Aus dem Inhalt

  • Vorwort:

    Dr. Rolf-Peter Löhr, Geschäftsführer, Verein für Kommunalwissenschaften e.V., und

    Kerstin Landua, Leiterin der Arbeitsgruppe Fachtagungen Jugendhilfe, Verein für Kommunalwissenschaften e.V., Berlin
  • Familienförderung hat nur in starken Kommunen eine Zukunft - Grußwort an den Diskurs

    Dr. Manfred Wienand, Beigeordneter für Soziales, Jugend und Gesundheit des Deutschen Städtetages, Berlin
  • Kindererziehung an der Schnittstelle zwischen Familien- und Kommunalpolitik

    Peter Ruhenstroth-Bauer, Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Berlin
  • Diskussion über Perspektiven der Kindererziehung
  • Individuelle Förderung oder Förderung einer verlässlichen Infrastruktur? Wo ist der Standort der Tagesbetreuung?
    • Diversity@Ford

      Hans W. Jablonski, Diversity-Manager der Ford-Werke AG, Köln
    • Eltern brauchen für ihre Kinder Zeit, Geld und verlässliche Unterstützungsangebote

      Dr. Albin Nees, Staatssekretär im Sächsischen Staatsministerium für Soziales, Dresden, Vorsitzender des Deutschen Familienverbandes e.V.
    • Diskussion zu Fragen der Förderung von Kindern
  • Im Sinne der Stärkung elterlicher Kompetenzen: Brauchen wir einen "Elternführerschein": Ja oder nein?
    • Plädoyer für den Neubau einer sozialen Infrastruktur

      Prof. Dr. Maria-Eleonora Karsten, Leiterin des Instituts für Sozialpädagogik, Fachbereich Erziehungswissenschaften der Universität Lüneburg
    • Eltern werden, Eltern sein - ein lebenslanger Lernprozess

      Wilfried Steinert, Stellvertretender Vorsitzender des Bundeselternrates und Leiter der Waldhofschule - Eine Schule für alle - in Templin, Brandenburg
    • Diskussion über die Stärkung elterlicher Kompetenzen

Aktuelle Beiträge zur Kinder- und Jugendhilfe, Bd. 47, 2004, deutsch, ca. 90 S., Deutsches Institut für Urbanistik 2004

ISBN: 978-3-931418-51-9
Printausgabe vergriffen

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