Mobilität | Infrastruktur

Wohnumfeldorientierte Parkraumplanung Berlin-Prenzlauer Berg

Bestandserhebungen und Entwicklung von Szenarien, Darstellung der daraus resultierenden Konsequenzen für Parkraumangebote und -nachfrage und Entwurf eines integrierten Freiraum- und Parkierungskonzepte für Teilbereiche des Gebietes .

Nach weitgehender Umsetzung flächendeckender Parkraumbewirtschaftung in den Innenstädten werden nun in vielen Städten auch in den benachbarten Wohn- und Mischgebieten entsprechende Regelungen geplant, die einerseits die Situation der Anwohner verbessern und andererseits den Fremdparkdruck reduzieren sollen. Als besonders problematisch hat sich dabei die Umsetzung von Parkraumkonzepten in Gründerzeitvierteln herausgestellt. Die Sanierungsgebiete im Bezirk Prenzlauer Berg (Berlin) sind typisch für diese Stadtviertel. Sie wurden überwiegend in der Mitte des 19. Jahrhunderts bebaut, blieben im Zweiten Weltkrieg nahezu unzerstört und haben auch heute noch eine sehr hohe Einwohnerdichte.



Besonders exemplarisch wird im Bezirk Prenzlauer Berg ein Zielwiderspruch vieler Gründerzeitviertel deutlich. Es bestehen erhebliche Flächendefizite, die überwiegend nur im öffentlichen Straßenraum ausgeglichen werden können, und es bestehen andererseits erhebliche Parkraumdefizite der Anwohner. Im Auftrag des Sanierungsträgers S.T.E.R.N., Gesellschaft der behutsamen Stadterneuerung, und in einer Arbeitsgemeinschaft mit dem Verkehrsplanungsbüro KommunalData wurde der Versuch unternommen, sowohl eine Verbesserung der Parkraumsituation als auch Flächengewinne für Begrünung, Aufenthalt, Kinderspiel und Straßenraumgestaltung zu erreichen. Da über die tatsächlich bestehenden Parkraumangebote und die Nachfrage von Anwohnern, Besuchern, Kunden und Berufstätigen erhebliche Unsicherheiten bestanden, waren im ersten Arbeitsschritt Bestandserhebungen erforderlich. In einer zweiten Projektphase wurden Szenarien entwickelt, die daraus resultierenden Konsequenzen für Parkraumangebote und -nachfrage dargestellt und für Teilbereiche des Gebietes integrierte Freiraum- und Parkierungskonzepte entworfen. Um Erfahrungen des Car-Sharing mit Maßnahmen der Wohnumfeldverbesserung zu verbinden und die Möglichkeiten zeitlich differenzierter Straßenraumnutzung für Zwecke des Kfz-Verkehrs einerseits, des Spielens und Aufenthalts andererseits zu erproben, wurden Modellvorhaben und die straßenverkehrsrechtlichen und verwaltungsorganisatorischen Voraussetzungen beschrieben.

Dipl.-Ing. Michael Lehmbrock
Schneewolf
Wohnumfeldorientierte Parkraumplanung Berlin-Prenzlauer Berg
bis
Wohnen
Mobilität
S.T.E.R.N. Gesellschaft der behutsamen Stadterneuerung mbH
Verkehrsplanungsbüro KommunalData

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