Veranstaltung

Radverkehrspolitik erfolgreich umsetzen durch mehr Platz fürs Rad

Die 11. Fahrradkommunalkonferenz zu der sich am 6. und 7. November 2017 rund 250 Mobilitätsfachleute in Berlin trafen, stand unter dem Motto "Dem Rad Platz geben – Radverkehrspolitik erfolgreich umsetzen".  

Rund 250 Fachleute aus Kommunalverwaltungen, Landkreisen, Regionen und Landesbehörden trafen sich in Berlin zur Fahrradkommunalkonferenz, dem bundesweiten Forum der Radverkehrsverantwortlichen. Die Konferenz wird jährlich vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und dem Deutschen Institut für Urbanistik (Difu) in Zusammenarbeit mit den kommunalen Spitzenverbänden durchgeführt. Gastgeber 2017 war das Land Berlin – vertreten durch die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (SenUVK).

Norbert Barthle, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundeslandwirtschaftsministerium (bisher BMVI), formulierte in seiner Eröffnungsrede das Ziel, den in der Radverkehrsförderung erreichten Schwung aufzunehmen und auf die nächsten Jahre zu übertragen. Er hob die Bedeutung der Fahrradkommunalkonferenz als wichtigstes Netzwerkevent Deutschlands für die Fahrradfachwelt hervor. Barthle betonte besonders, dass das Fahrrad, angesichts der guten Pedelec-Verkaufszahlen, den Sprung in die E-Moblität bereits geschafft habe. Auch die Digitalisierung soll den Radverkehr – mit Unterstützung des BMVI – noch weiter voranbringen.

Regine Günther, Berliner Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, unterstrich anhand aktueller Umfragezahlen die Veränderung des Mobilitätsverhaltens, insbesondere in den Metropolen. Die Senatorin mahnte den Handlungsbedarf an, der durch die Probleme der Umweltverschmutzung und Gesundheitsgefährdung verursacht werde und nannte – als Teil der Lösung – die Förderung umweltfreundlicher Verkehrsarten. Dieser Umwandlungsprozess gehe aber, so betonte Günther, nicht von heute auf morgen, denn es seien dauerhafte Lösungen – "die langfristig tragbar und überzeugend sind" – gefragt. Dabei müsse die Zivilgesellschaft einbezogen werden.

Hilmar von Lojewski, Beigeordneter des Deutschen Städtetages für  Stadtentwicklung, Bauen, Wohnen und Verkehr, sprach im Namen der Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände zum Thema "Zwischen Fahrradstraße und Radschnellweg – Gutes Fahrradklima für die Stadt". Er betonte: "Das Fahrrad und die Radverkehrsförderung haben eine herausragende Bedeutung für die Städte, Landkreise und Gemeinden in Deutschland" (...) "Fahrradfahren und Zufußgehen sollten als die wirklich emissionsfreien Verkehrsarten viel stärker in den Fokus genommen werden".

Neben einer Podiumsdiskussion mit bekannten "Gesichtern der Radverkehrsförderung", Thementischen und weiteren Vorträgen, widmeten sich die Anwesenden in Arbeitsgruppen weiteren Themen: Zielgruppen des Radverkehrs, Prozesse und Strukturen in Politik und Verwaltung, mehr Platz für Umweltverbund/Flächenumverteilung in der Praxis sowie Radschnellwege.

Auch internationale Erfahrungen wurden einbezogen, beispielsweise im Rahmen des Vortrages von Bonnie Fenton vom Büro Rupprecht Consult "Lernen von Nordamerika im Radverkehr!? Innovative Lösungen vom Autokontinent". Fenton nahm die aktuelle deutsche Diskussion zur Radverkehrssicherheit zum Anlass, einen Blick auf die andere Seite des Atlantiks zu werfen, um Lösungen aus dem Bereich Infrastruktur und Kommunikation vorzustellen, die einen Beitrag leisten könnten, noch mehr Radverkehr anzuregen.

Die nächste Fahrradkommunalkonferenz findet am 19./20. November 2018 in der Gastgeberstadt Osnabrück statt.