Difu-Beiträge zur Stadtforschung,

Alles zu jeder Zeit?

Die Städte auf dem Weg zur kontinuierlichen Aktivität

Inhalt

Die Rastlosigkeit moderner Gesellschaften sowie die Eroberung und Ökonomisierung bisher kaum genutzter Zeitareale sind schon seit einiger Zeit ein beachtetes Thema. Hierbei stehen die Nacht und das Wochenende, ehedem erklärte Ruhephasen, im Vordergrund. Vor allem in großen Städten gibt es Anzeichen und Tendenzen in Richtung einer klar erkennbaren zeitlichen Ausweitung wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Aktivitäten.

Die Autoren der Studie analysieren die Ursachen dieser Ausdehnung: Maßgeblich dafür sind in erster Linie Flexibilisierung von Arbeits- und Angebotszeiten, wirtschaftlicher Strukturwandel und neue Arbeitsformen, Wertewandel sowie internationale Vernetzung. Welcher Art sind nun die empirisch feststellbaren Ausdehnungstendenzen? Da es sich vor allem um ein großstädtisches Phänomen handelt, wurden diese Tendenzen in drei Städten - Berlin, Frankfurt/Main und Wien - vergleichend untersucht und ihre recht spezifischen Entwicklungsstände "in Sachen Zeit" ermittelt. Was vorangeschrittene zeitliche Ausdehnung bedeuten kann, welcher gesellschaftliche Preis dafür zu zahlen ist, lässt sich aus den ergänzenden "Zeitporträts" hoch aktiver Metropolen (New York, Las Vegas, Shanghai und Tokio) sehr deutlich ablesen.

Schließlich war die Frage nach den ökonomischen, sozialen und räumlichen Auswirkungen der Ausdehnung von Aktivitätszeiten zu beantworten. Die dazu ermittelten Befunde sind sehr vielfältig. Besonders folgenreich und dennoch nicht im Bewusstsein der Allgemeinheit sind die Erkenntnisse der Schlaf- und Unfallforschung. Übermüdungsbedingte Unfälle - seien es Fabrik- oder Atomkraftwerkhavarien, seien es Verkehrsunfälle und Flugzeugabstürze -, aber auch die immensen gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch ständige Nachtarbeit verursachen Milliardenschäden, deren Kosten heute noch vornehmlich die Allgemeinheit trägt. Diese Auswirkungen der zeitlichen Ausdehnung rufen Steuerungsbedarf auf unterschiedlichen Ebenen hervor. Abschließend werden daher Handlungsempfehlungen für unterschiedliche Akteure - in Politik, Kommunen, Gewerkschaften, Unternehmen und Wissenschaft - formuliert.

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Matthias Eberling, Dietrich Henckel

Difu-Beiträge zur Stadtforschung, Bd. 36, 2002, 28 Abb., 14 Tab., 14 Übers., 13 Karten, deutsch, 400 S., Deutsches Institut für Urbanistik 2002

ISBN: 978-3-88118-326-0
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