Mobilität

Wettbewerb "Öffentliche Leihfahrräder"

Die Beiträge des Wettbewerbs zeigten, was alles möglich sei - von der Radverkehrsanbindung von Gewerbegebieten bis hin zum Pedelecverleih in bergigen Städten. Der Verbund von Fahrrad und öffentlichem Nahverkehr schaffe ein attraktives Verkehrsangebot in den Städten.

Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hat einen Modellversuch "Innovative öffentliche Fahrradverleihsysteme - Neue Mobilität in Städten" ausgeschrieben. In deutschen Städten und Gemeinden sollen bundesweit Radverkehrsprojekte gefördert werden, die einen klimafreundlichen und energieeffizienten Nahverkehr mittels innovativer öffentlicher Fahrradverleihsysteme initiieren und unterstützen. Die Kommunen waren aufgerufen, Ideen und Lösungsansätze zu entwickeln, wie ein solches öffentliches Fahrradverleihsystem im Verbund mit dem öffentlichen Verkehr (ÖV) aussehen könnte. Das Wettbewerbsverfahren endete am 17. Juni 2009. Die eingereichten Konzepte wurden nach vorheriger Prüfung durch vom Bund eingesetzte Sachverständige sowie dem Wuppertalinstitut und dem Difu von einer Fachjury, bestehend aus Vertretern der in der Fahrradpolitik tätigen Verbände, der Kommunalen Spitzenverbände sowie Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Forschung, am 14. Juli 2009 in Berlin bewertet. Als Ergebnis dieser fachlichen Bewertung hat die Jury dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung die für eine Förderung in Betracht kommenden Projekte im Wege eines Rankings zur Auswahl empfohlen.

Durch die Verlagerung des motorisierten Individualverkehrs auf den Verbund von Radverkehr und ÖV wird eine hohe Wirkung hinsichtlich der Entlastung der Städte von CO2-Emissionen und anderen Schadstoffen sowie von Lärm erzielt. Ziel des Modellvorhabens ist es daher, durch die Verlagerung vom motorisierten Individualverkehr auf Radverkehr und ÖV einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Lärmreduzierung in den Städten und Kommunen zu leisten und außerdem die Mobilität breiter Bevölkerungsschichten, die keinen oder nur eingeschränkten Zugang zu einem Pkw haben, zu erhöhen. Im Verbund von Fahrrad und ÖV soll ein hochwertiges und auf andere Städte und Gemeinden übertragbares Verkehrsangebot geschaffen, ein fahrradfreundliches Klima erreicht, die Verfügbarkeit von öffentlichen Fahrrädern aufgebaut und der motorisierte Individualverkehr reduziert werden.

Im Zeitraum von Oktober 2009 bis Ende 2012 werden zehn Mio. Euro zur Verfügung gestellt, mit denen die Umsetzung von ausgewählten Modellprojekten gefördert wird. Die Anzahl der für eine Förderung in Betracht kommenden Modellprojekte ist nicht vorab festgelegt; sie richtet sich nach Qualität und Umfang der Bewerbungen. Die Entscheidung über die Rangordnung der zu fördernden Modellprojekte wird von einer unabhängigen Fachjury getroffen, die dem Auslober die Reihenfolge der ausgewählten Projekte zu dessen Auswahl vorschlägt.

Die getroffene Auswahl wurde am 10.8.2010 vom Bundesminister für Verkehr, Bauen und Stadtentwicklung Wolfgang Tiefensee verkündet. Er betonte dabei die Bedeutung des Fahrrads als umweltfreundlichstes Verkehrsmittel. Der Umstieg vom Auto auf das Fahrrad verbessere Klima und Lebensqualität in den Städten. Um das Radfahren noch attraktiver zu machen, werde das Bundesverkehrsministerium mit dem Modellversuch dazu beitragen, das Fahrrad noch besser in das öffentliche Nahverkehrssystem zu integrieren.

Die Wettbewerbsbeiträge zeigten, was alles möglich sei - von der Radverkehrsanbindung von Gewerbegebieten bis hin zum Pedelecverleih in bergigen Städten. Der Verbund von Fahrrad und öffentlichem Nahverkehr schaffe ein attraktives Verkehrsangebot in den Städten. Damit das in der Praxis funktioniere, müssten viele Partner zusammenarbeiten. Die prämierten Konzepte seien dafür vorbildlich und könnten auch auf andere Städte und Gemeinden übertragen werden.

Im Anschluss verlieh Bundesminister Tiefensee die Urkunden zur Würdigung besonders innovativer Modellprojekte unter Beifall des Publikums an die folgenden Teilnehmerstädte:

  • Karlsruhe,
  • Potsdam,
  • Augsburg,
  • Halle,
  • Grafschaft Bentheim.

Folgende Wettbewerbsteilnehmer, die mit einer Urkunde ausgezeichnet wurden, sind für eine Förderung vorgesehen:

  • Metropolregion Ruhrgebiet,
  • Landkreis Ostvorpommern (Usedom),
  • Kassel,
  • Dresden,
  • Saarbrücken,
  • Nürnberg,
  • Mainz.

Für ein innovatives Projekt, das Pedelecs integriert, verlieh Bundesminister Tiefensee eine Urkunde an Garmisch-Partenkirchen. Mit einer Urkunde ausgezeichnet sowie für eine Förderung vorgesehen ist das Pedelec-Projekt Stuttgart.

Projektleitung
Dipl.-Volkswirt Tilman Bracher
Dipl.-Pol. Johanna Theunissen
Dipl.-Ing. Simone Harms
Wettbewerb und Dokumentation "Öffentliche Leihfahrräder"
bis
Fahrradverkehr
ÖPNV, Nahverkehr
Mobilität

www.nationaler-radverkehrsplan.de

Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Hrsg.): Wettbewerbsdokumentation "Innovative öffentliche Fahrradverleihsysteme. Neue Mobilität in Städten", Berlin 2011

Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH
Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS)

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