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Kommunen auf den (Rad-)Weg bringen: Beratung zu Fördermitteln

Um Kommunen fahrradfreundlicher zu gestalten, sind umfassende Investitionen in eine gute Infrastruktur notwendig. Zu Fördermöglichkeiten für den Ausbau nachhaltiger Mobilität berät das SK:KK am Difu im Auftrag des Bundesumweltministeriums.

Ein Blick auf Deutschlands Straßen zeigt: Radfahren liegt im Trend. Mehr als 75 Millionen Fahrräder gibt es in deutschen Haushalten, darunter rund viereinhalb Millionen E-Bikes. Millionen Räder und tausend gute Gründe also, aufs Rad zu steigen: Es ist klimafreundlich, kostengünstig und gesund, verbessert die Luft- und Lebensqualität in Städten und entlastet Straßen mit hohem Verkehrsaufkommen. Wer sich in Großstädten für die emissionsfreie Alternative entscheidet, spart zudem wertvolle Zeit: Auf Strecken von bis zu fünf Kilometern ist das Fahrrad das schnellste Verkehrsmittel. Somit werden (E-)Lastenräder auch für Handel und Handwerk zu einer umweltschonenden Alternative zum motorisierten Lieferverkehr.

Während es an guten Argumenten nicht mangelt, sind es oft die Rahmenbedingungen, die Verbesserungspotenzial bergen. Damit Menschen künftig noch häufiger aufs Rad statt ins Auto steigen, braucht es eine gute Infrastruktur – nur dann macht Radfahren auch Spaß. Zentral sind dabei sichere Fahrwege, ein ausgedehntes Radwegenetz, Abstellmöglichkeiten, die vor Witterung und Diebstahl schützen, und eine Verkehrsplanung, die Radfahrende gleichberechtigt mitdenkt. Die Umsetzung solcher Maßnahmen unterstützt das Bundesumweltministerium (BMU) mit der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI), in deren Rahmen es seit 2008 unterschiedlichste Klimaschutzprojekte in ganz Deutschland fördert und initiiert. Ziel ist es, den Ausbau klimafreundlicher Mobilität mithilfe verschiedener Förderprogramme weiter voranzubringen und Treibhausgasemissionen einzusparen.

Bezuschusst werden Projekte unter anderem im Rahmen der Kommunalrichtlinie. Fördergelder können beispielsweise für neue (beleuchtete) Radwege, Fahrradstreifen, -straßen und -schnellwege, die Einführung „grüner Wellen“ oder ein Klimaschutzkonzept zur nachhaltigen Mobilität erhalten. Auch Fahrradparkhäuser und Radabstellanlagen sind förderfähig. Um den Umstieg vom Rad auf den öffentlichen Personennahverkehr noch leichter zu machen, kooperiert das BMU mit der Deutschen Bahn (DB). Im Zuge der Bike+Ride-Offensive unterstützt die DB Kommunen dabei, geeignete Standorte für Radabstellanlagen in Bahnhofsnähe zu finden. Außerdem werden innovative Modellprojekte, die das Radfahren im Alltag, in der Freizeit oder für den Liefer- und Transportverkehr noch attraktiver machen, über den Förderaufruf „Klimaschutz durch Radverkehr“ bezuschusst.

Innovation spielt auch bei der Kleinserien-Richtlinie des BMU eine Rolle: Im Bereich Mobilität werden E-Lastenfahrräder und -Lastenanhänger mit einem Mindesttransportvolumen von einem Kubikmeter und einer Nutzlast von mindestens 150 Kilogramm bezuschusst. Die Richtlinie zielt darauf ab, innovative und klimaschonende Technologien schneller am Markt zu etablieren.

Umfassende Informationen zu förderfähigen Maßnahmen und zur Antragstellung hat das SK:KK in einem Factsheet zum Thema Radverkehr zusammengestellt. Die Publikation ergänzt eine Reihe themen- und zielgruppenspezifischer Factsheets, die aufzeigen, wie Kommunen sowie andere im kommunalen Umfeld Aktive von den Fördermöglichkeiten der NKI profitieren. Neben kompakt aufbereiteten Informationen für Sportvereine, kommunale Unternehmen, Bildungsträger und Deponiebetreiber sowie zum Thema kommunale Netzwerke wendet sich das SK:KK mit einem weiteren Factsheet explizit an Antragsberechtigte, die noch am Anfang ihres Klimaschutzengagements stehen. Alle Factsheets stehen kostenlos zum Download online zur Verfügung. Im Auftrag des BMU berät das SK:KK am Difu Kommunen sowie kommunal Aktive zu den Fördermöglichkeiten der NKI, des Bundes und der Europäischen Union sowie zu ihren Handlungsoptionen im Klimaschutz.

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